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Kloster Georgenthal

Ehemaliges Zisterzienserkloster im Landkreis Gotha

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Am nördlichen Rand des Thüringer Waldes, rund 16 Kilometer südlich von Gotha, finden sich die Überreste des Klosters Georgenthal. Gegründet wurde es um das Jahr 1140 als Zisterzienserkloster. Seine Blütezeit erlebte der Konvent zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als dort der Gelehrte Georg Spalatin unterrichtete. Von der einst dreischiffigen Säulenbasilika haben sich nur Säulenstümpfe und Mauerreste erhalten. Dennoch ist Kloster Georgenthal ein wichtiges Architekturzeugnis. Von der früheren Pracht und Größe zeugt unter anderem das sogenannte Kornhaus mit seinem spätromanischen Rosettenfenster.


Er selbst sei mit „mit weltlichen Dingen beschäftigt“ und könne Gott daher nicht so dienen, wie er gerne wolle. Deshalb sollten die Mönche „den Herrn statt seiner ohne Unterlaß bitten.“ Als Graf Sizzo III. von Käfernburg das Kloster Georgenthal vermutlich im Jahr 1140 gründete, spielte wohl nicht nur dieser fromme Wunsch eine Rolle. Vielmehr ging es dabei auch um machtpolitische Erwägungen. Das neu gegründete Kloster lag an einem strategisch bedeutsamen Punkt, denn es war nur wenige Kilometer vom Benediktinerkloster Reinhardsbrunn entfernt. Dieses war von den Thüringer Landgrafen nur wenige Jahre zuvor geründet worden und diente ihnen später sogar als Hauskloster. Mit seiner eigenen Klostergründung in Georgenthal wollte Graf Sizzo den zunehmenden Einfluss der Landgrafen auf sein Herrschaftsgebiet verhindern. Ab 1143 wurde das Zisterzienserkloster mit dem ersten Abt besetzt und Mönche aus dem französischen Mutterkloster Morimond zogen in die Konventsgebäude ein. Ab 1152 wurde mit dem Bau der Klosterkirche begonnen. Das Gotteshaus wurde nach dem Vorbild des Klosters Paulinzella errichtet, als dreischiffige Säulenbasilika mit einem kreuzförmigen Grundriss. Von der einst prachtvollen Kirche haben sich nur Fundamentreste und Säulenstümpfe erhalten. Eine Gedenkplatte markiert heute die Stelle, an der die Gruft mit den Gebeinen des Klostergründers vermutet wird.


Seine Blütezeit erfuhr das Kloster Georgenthal zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als Georg Spalatin dort lehrte. Der Philosoph und Humanist war ein Mitstreiter Martin Luthers, daneben Wittenberger Kanzler und Geheimsekretär Friedrichs des Weisen. Während sich Luther auf der Wartburg bei Eisenach versteckt hielt, lieh ihm Spalatin seine Bibel. Diese soll Luther für seine berühmte Bibelübersetzung genutzt haben. Nur wenige Jahre später leitete der Bauernkrieg den Untergang des Klosters ein. Es wurde geplündert und größtenteils zerstört, die Mönche flohen und das Kloster wurde schlussendlich aufgelöst. In der Folgezeit wurden die Klosterbauten fast vollständig abgetragen, nur wenige Nebengebäude blieben erhalten. Im 19. Jahrhundert spülte ein verheerendes Hochwasser die Säulenreste und Grundmauern der Klosterkirche frei, woraufhin weitere Grabungen veranlasst wurden.


Von den Gebäuden der einstigen Klosteranlage hat sich vor allem das sogenannte Kornhaus erhalten. Ursprünglich war in dem stattlichen Gebäude wohl das Klosterhospital untergebracht. Nach der Säkularisierung wurde es in einen Kornspeicher umgewandelt. Heute wird es als Ausstellungsraum genutzt. Bemerkenswert ist vor allem das mehrfach restaurierte, spätromanische Steinrosettenfenster im Nordgiebel des Gebäudes. Erhalten hat sich ebenfalls die Elisabethkirche, die in der ehemaligen Mauerumfriedung des Konvents steht. Sie diente vermutlich vor ihrem Umbau zur Kirche als Abtshaus.

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Ausstattungsmerkmale

Drohnen verboten
Führungen
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Ausstellung im Kornhaus

Besichtigung auf Anfrage, Eintritt frei, Spende erwünscht


Ausstellung im Kornhaus


99887 Georgenthal
T: 03 62 53 - 3 81 08

Gemeinde Georgenthal
Bereich Tourismus

Tambacher Straße 2
99887 Georgenthal
T: 03 62 53/38-1 08


auf Anfrage


Klostergelände frei zugänglich


Keine Parkplätze am Objekt

in der Anlage 6 Parkplätze, in unmittelbarer Nähe weitere 8 Parkplätze
2 Busparkplätze in 150 Meter Entfernung möglich