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Aktuell finden Burgführungen nur nach vorheriger Absprache mit der Schlossverwaltung statt. Wir bitten um Verständnis. Das Burggelände ist tagsüber für Besucher geöffnet.
Burg Weißensee / Runneburg
Kleine Schwester der Wartburg
Über der kleinen Stadt Weißensee erhebt sich stolz die gleichnamige Burg Weißensee. Erbaut wurde die Wehranlage von der Landgräfin Jutta um das Jahr 1170. Heute gehört sie zu den bedeutendsten Zeugnissen romanischer Baukunst in Deutschland. In kaum einer Anlage hat sich so viel originale Bausubstanz des Hochmittelalters erhalten wie hier. Heute befindet sich in der Burg eine kleine Ausstellung.
Eine „Herberge“ sollte es werden, auf halber Strecke zwischen der Grenzfeste Wartburg und der Neuenburg bei Freyburg (im heutigen Sachsen-Anhalt), genau in der Mitte des landgräflichen Machtbereichs. So war es der Plan der Landgräfin Jutta (1133–1191). Doch ihre geplante Burg lag im Territorium der Grafen von Beichlingen, die sich deshalb bei Kaiser Friedrich I. Barbarossa beschwerten. Juttas Mann, der Thüringer Landgraf Ludwig, gab sich vermeintlich empört über die Eigenmächtigkeit seiner Frau und der Kaiser verbot öffentlich den Weiterbau. Doch Jutta war zugleich die Halbschwester Barbarossas – und so konnte die Anlage mit dessen stillem Einverständnis doch weitergebaut werden. Demnach entstand die Burg Weißensee um das Jahr 1170. Sie wurde schnell zu einem wichtigen Stützunkt der landgräflichen Territorialpolitik. In den Auseinandersetzungen zwischen Staufern und Welfen im Kampf um die Thronfolge im Heiligen Römischen Reich sollte die Wehranlage eine zentrale Rolle spielen. Die wichtigsten Schlachten und Belagerungen fanden vor der Burg Weißensee statt, so beispielsweise 1180. In der sogenannten Schlacht bei Weißensee gerieten Juttas Söhne, Ludwig und Hermann, in die Gefangenschaft Heinrichs des Löwen. Fortan regierte Jutta über die Landgrafschaft.
Im Laufe ihrer langen Geschichte wurde die Burg Weißensee nie zerstört, aber mehrmals modernisiert und den Bedürfnissen der jeweiligen Burgherren angepasst. Obwohl die Burg von 1554 bis 1581 schlossartig umgebaut wurde, hat sie das Bild einer trutzigen Wehranlage bewahrt. In späterer Zeit diente Weißensee den Herzögen von Sachsen-Weißenfels als Jagdschloss, dann wurde es als Sitz der Amts- bzw. Kreisverwaltung genutzt und später als Grundschule. Heute erhebt sich Burg Weißensee auf einem kleinen Plateau über der gleichnamigen Stadt – und zählt zu den größten romanischen Burganlagen Deutschlands. Umgeben ist die Anlage von einer ovalen, bis zu sieben Meter hohen Ringmauer.
Die Höhepunkte der mittelalterlichen Baukunst sind der Palas und der dazugehörige fünfgeschossige Palas-Turm. Beide Bauten bildeten seit jeher eine Einheit, sie wurden gemeinsam konzipiert und im ausgehenden 12. Jahrhundert fertiggestellt. Im Palas finden sich bemerkenswerte Zeugnisse mittelalterlicher Steinmetzkunst, darunter eine sogenannten Astsäule mit einem Kapitell, bestehend aus Weinranken. Seit 1996 wird die Anlage von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten aufwendig gesichert und saniert. Vor allem die Sanierung des Palas-Turms stellte eine besondere Herausforderung dar, da der Turm äußerst instabil war und ein großer Teil des maroden Mauerwerks im unteren Turmschaft ausgetauscht werden musste.
Ausstattungsmerkmale
Burg Weißensee
Aktuell finden Burgführungen nur nach vorheriger Absprache mit der Schlossverwaltung statt. Wir bitten um Verständnis. Das Burggelände ist tagsüber für Besucher geöffnet.
Weitere Einrichtungen
Das Burggelände ist frei zugänglich.
April-Okt Sa-So: stündliche Führungen 11:00-16:00 Uhr
weitere Führungen nach Vereinbarung mit der Schlossverwaltung
Erwachsene: 4,00 €
Kinder bis 12 Jahre frei
Gruppen: 2,- € (ab 10 Personen)
Parkplatz für 50 PKW- und
4 Busplätze 100 Meter entfernt
300 PKW- und 30 Busplätze 200 Meter entfernt
in der Stadt vorhanden
Landgasthof auf der Burg
Telefonnummer 036374/361803