• Burgruine Liebenstein

    im Ilmkreis

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Burgruine Liebenstein

oberhalb von Plaue im Ilmkreis gelegen

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Zahlreiche Sagen und Legenden ranken sich um die Burgruine Liebenstein im Ilmkreis. Von einem eingemauerten Kind wird erzählt und von verwunschenen Mauern. Erbaut wurde die Anlage von den Grafen von Schwarzburg, die von dort aus die Handelsstraße hinauf zu den Pässen des Thüringer Waldes bewachten. Die Burgruine Liebenstein, oberhalb des gleichnamigen Ortes, zeichnet sich dabei durch ihre auffallend kompakte Form aus, sowie durch die abgerundeten Ecken. Heute ist die Burg frei zugänglich und wird unter anderem für verschiedene Veranstaltungen genutzt.


Glaubt man der Sage, dann wurde beim Bau der Burg Liebenstein ein Kind eingemauert. Der Schriftsteller Ludwig Bechstein hat die grausame Geschichte in seinem Thüringer Sagenbuch festgehalten. So kann man dort von einer Mutter lesen, die ihr Kind verkaufte – und von einem Burgherrn, der dem heidnischen Glauben folgte und meinte, das geopferte Kind brächte Schutz und Sicherheit. Als der letzte Stein gemauert war, packte die Mutter das Entsetzen. Sie begriff, was sie getan hatte und stürzte sich vom Felsen ins Tal. „Nun umwandelt sie als unseliger Geist das alte Gemäuer, und lauscht dem Gewimmer ihres Kindes, und will es mit den Nägeln aus der Mauer graben. Manche sagen, man höre das Kind nur alle sieben Jahre wimmern, und die Maurer, die es eingemauert, seien in Eulen verwandelt worden, die noch erbärmlicher schrien als das Kind, und die so lange um die Trümmer fliegen müssten, als noch ein Stein derselben auf dem andern stehe.“


Die Erzählung vom eingemauerten Kind ist nur eine von vielen Sagen, die sich rund um die Burg Liebenstein ranken. Man mag die Geschichten glauben oder nicht, gesichert ist, erstmals ist die Burg 1282 urkundlich erwähnt. Besonders auffallend ist die Ähnlichkeit mit der rund 25 Kilometer entfernten Burgruine Ehrenstein. Beide Anlagen zeichnen sich durch ihre besonders kompakte Form aus sowie durch die abgerundeten Ecken. In beiden Fällen waren die Grafen von Schwarzburg am Werk, allen voran vermutlich Graf Günther XXI. (1304–1349). Die Burg sollte dem Schutz der wichtigen Handelsstraße dienen, die hinauf zu den Pässen des Thüringer Waldes führte. Sie spielte wohl aber auch im Thüringer Grafenkrieg (1342–1346) eine wichtige Rolle, als sich die Grafen von Schwarzburg mit den Grafen von Weimar-Orlamünde, den Grafen von Hohnstein sowie den Vögten von Gera und Plauen zusammengeschlossen, um die Hegemonie der Wettiner zu verhindern. Ihr Plan schlug jedoch fehl, und die Wettiner konnten daraufhin endgültig ihre Vormachtstellung in Thüringen festigen.


Die Burg ist heute noch von einem 17 Meter breiten und 12 Meter tiefen Halsgraben umgeben. Dieser künstlich angelegte Graben sollte Schutz vor Angreifern bieten. Der erhaltene Kernbau der Burg setzt sich aus dem dreigeschossigen Wohnbau und dem rund 28 Meter hohen Turm zusammen. Der zur Burg gehörende Wirtschaftshof lag derweil unten im Tal. Daraus entwickelte sich der Ort Liebenstein. Ab 1434 war die Burg Liebenstein für 400 Jahre im Besitz der Herren von Witzleben. Die neuen Besitzer ließen die wehrhafte Burg Mitte des 16. Jahrhunderts in ein Wohnschloss umbauen. Doch bereits ab dem 17. Jahrhundert begann die Anlage zusehends zu verfallen. Die Herzöge von Sachsen-Gotha nutzten Liebenstein zwischenzeitlich als Justizamt. Dieses musste 1859 aber aufgrund drohender Einsturzgefahr hinunter ins Dorf verlegt werden. Rund zehn Jahre später wurde die Burg schließlich zum Abbruch verkauft. Erhalten haben sich nur fast nur jene Bauten, die Günther XXI. errichten ließ.

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Ausstattungsmerkmale

Bushaltestelle
Drohnen verboten
Führungen
Bahnhof
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ganzjährig frei zugänglich


Gosseler Straße 8
999330 Landgemeinde Geratal OT Liebenstein
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Fördervereine

Burgverein Liebenstein/Thüringen e.V.
Burgweg 6
99330 Landgemeinde Geratal OT Liebenstein


Führungen auf Anfrage möglich


kostenfrei


Keine Parkplätze am Objekt

20 PKW- und 5 Busparkplätze 5 Minuten entfernt