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Burgruine Gleichen

Erfurter Vorposten in Wandersleben

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Inmitten des nationalen Geoparks Thüringen Inselsberg, nicht weit von Gotha und Erfurt entfernt, erheben sie sich – die „Drei Gleichen“. Das Burgenensemble ist weit über die Thüringer Grenzen hinaus bekannt. Über malerische Wanderwege lassen sich die Mühlburg, die Veste Wachsenburg und die Burg Gleichen erkunden. Letztere stammt aus dem 11. Jahrhundert und diente den Grafen von Gleichen als namensgeber Stammsitz. Ein romanischer Wohnbau, das Herrenhaus sowie der Bergfried haben sich erhalten. Im Wehrturm befindet sich eine Ausstellung zu Burggeschichte und Naturraum des Drei-Gleichen-Gebietes.


In manchen Geschichten heißt er Ernst, in anderen dagegen Ludwig. So oder so, ein Graf von Gleichen soll er gewesen sein. Im Gefolge des Kaisers machte er sich auf ins Heilige Land, um dieses für die Christenheit zurückzuerobern. Doch der Graf geriet in Gefangenschaft. Dort, so erzählt die Sage, verliebte sich die Tochter des Sultans in den Fremden. Sie verhalf ihm zur Flucht und brannte mit ihm nach Thüringen durch – wo allerdings schon die Ehefrau des Grafen wartete. Für den Papst soll das kein Hinderungsgrund gewesen sein und so erteilte er der ungewöhnlichen Dreierbeziehung seinen Segen. Die Geschichte vom „zwiebeweibten“ Grafen mag märchenhaft klingen, doch sie trägt einen Funken Wahrheit in sich. Denn eine Grabplatte im Erfurter Dom zeigt genau jenen Grafen – flankiert von zwei Frauen. Goethe inspirierte diese Geschichte zu seinem Schauspiel „Stella“.


Die Burg Gleichen erlangte durch die Sage vom „zwiebeweibten“ Grafen bis heute Berühmtheit. Um das Jahr 1089 wurde die Anlage erstmals urkundlich erwähnt. Etliche Male sollte die Burg den Besitzer wechseln, ehe sie 1139 an die Grafen von Tonna gegeben wurde, die mit einem Neubau begannen. Für sie war die Burg Gleichen nicht einfach nur ein Herrschaftssitz, sie sollte für das Adelsgeschlecht namensgebend werden. So wurden aus den Grafen von Tonna bereits nach wenigen Jahren die Grafen von Gleichen. Diese standen im Dienst des Erzbischofs von Mainz und fungierten als Vögte der Stadt Erfurt. Ursprünglich stand die Burg Gleichen auf einem steilen Bergkegel. Diese wurde jedoch künstlich abgeflacht und erweitert, um so Platz für die 105 x 60 Meter umfassende Burganlage zu schaffen. Aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage in der Nähe der mittelalterlichen Handelsstraße „via regia“ wurde die Burg immer wieder angegriffen und belagert. Während einer Fehde wurde sie zerstört, im Jahr 1231 bei einem Großbrand vermutlich schwer beschädigt. Die Grafen bauten die Burg jedoch immer wieder auf, modernisierten und erweiterten sie. So zeichnet sich die Ringburg heute vor allem durch das Nebeneinander von Bauten aus verschiedenen Zeiten aus, vornehmlich aus dem 12. und 16. Jahrhundert. Dazu zählen der dreigeschossige romanische Wohnbau, Teile der Ringmauer, der annähernd quadratisch Bergfried, das Torgewölbe mit Kapelle, der Kanzleibau sowie das Herrenhaus.


Bis zum Jahr 1537 sollte die Burg ständige Residenz der Grafen von Gleichen bleiben. Erst dann verlegten diese ihren Herrschaftssitz ins nahe gelegene Ohrdruf. 1599 gaben sie die Anlage endgültig auf, ein Großteil der Ausstattung wurde in andere Bauten verbracht und Burg Gleichen diente lediglich noch als Amtssitz. In der Folgezeit wechselte sie noch mehrmals die Besitzer, dennoch begann der langsame Verfall. Der herzogliche Sekretär und Hofadvokat Johann Zacherias Gleichmann nannte die Burg im Jahr 1725 „diese curieuse Antiquität“. Der Bergfried wird teils museal genutzt und bietet eine Aussichtsplattform. Von dort haben Besucher einen herrlichen Blick auf die Nachbarburgen, mit denen die Burg Gleichen zusammen das einmalige Ensemble der „Drei Gleichen“ bilden.

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Ausstattungsmerkmale

Drohnen verboten
Führungen
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Burggelände und
Burgmuseum Gleichen im Wehrturm
(Außenstelle des Naturkundemuseums Erfurt)

Apr-Okt: Mo-So 10-18 Uhr
letzter Einlass 17:30 Uhr

Burggelände und Museum Nov-Mär geschlossen


Burggelände und Burgmuseum Gleichen im Wehrturm (Außenstelle des Naturkundemuseums Erfurt)

Thomas-Müntzer-Straße 4
99869 Wandersleben
T: 03 61 - 6 55 56 80

Schlossverwaltung: Naturkundemuseum Erfurt

Große Arche 14
99084 Erfurt
T: 03 61 - 6 55 56 80


Führungen durch die Burgruine nach Absprache mit der Schlossverwaltung


Keine Parkplätze am Objekt

Parkmöglichkeit am Fuß des Burgbergs