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Wasserburg Kapellendorf

Adelsburg – Räubernest – Amtssitz

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Von verarmten Burgherren wurde sie verpfändet, für die Stadt Erfurt war sie ein wichtiger Teil ihrer Burgenpolitik, für einen Raubritter sicheres Versteck und die Sachsen nutzten sie als Justiz- und Rentamt. Die Geschichte der Wasserburg Kapellendorf ist so spannend wie wechselhaft. Im 14. Jahrhundert erhielt die Burg ihre Gestalt mit Ringmauer, Wassergraben und mittelalterlichem Wohnturm. Heute zählt Kapellendorf zu den besterhaltenen Burgen Thüringens und beherbergt ein Burgmuseum.


Bekanntheit erlangte er als „Brandstifter von Thüringen“. Immerhin soll Apel Vitztum der Ältere von Roßla maßgeblich am Ausbruch des Sächsischen Bruderkriegs beteiligt gewesen sein. Zunächst stand er im Dienst des Kurfürsten Friedrich II., wechselte dann zur Gegenseite und diente fortan dessen Bruder. Damit ist Apels Geschichte aber noch nicht zu Ende, denn aus dem herzoglichen Rat sollte ein berüchtigter Raubritter werden. 1446 hatte ihn die Stadt Erfurt mit dem Schutz ihrer Kaufleute beauftragt und ihm dazu die Wasserburg Kapellendorf übertragen. Doch anstatt Schutz zu gewähren, begann er mit Überfällen. So lauerte er einer herzoglichen Gesandtschaft auf, raubte diese aus und verschanzte sich mit seinen Geiseln in der Burg. Erst nach über acht Wochen gelang es, die Gefangenen zu befreien. Dieser Vorfall brachte Kapellendorf den Beinamen „Raubritterburg“ ein. Heute gehört die Wasserburg zu den besterhaltenen Burganlagen Thüringens. Ihren wehrhaften mittelalterlichen Charakter hat sie sich im Wesentlichen bis heute erhalten. Ihre durchaus imposanten Ausmaße verdankt die Burg der Stadt Erfurt. Diese hatte die Anlage im Jahr 1348 mithilfe eines Strohmanns von den Grafen von Kirchberg erworben. Kapellendorf sollte ein wichtiger Teil der Erfurter Burgenpolitik des 13. und 14. Jahrhunderts werden. Damals erwarb die Stadt entlang der Handelsstraßen systematisch Land mit Burgen und Dörfern und kontrollierte zweitweise so ein rund 900 Quadratkilometer großes Gebiet. Bereits kurz nach dem Erwerb begann die Stadt mit weitreichenden Umbauarbeiten. Um den alten Burgkern herum entstand eine Neuanlage. Hatte die alte Burg noch einen Durchmesser von 32 Metern, waren es nach der Erweiterung rund 90 Meter. Damals erhielt die Anlage auch ihren Umriss mit der abschließenden Ringmauer, Wehrtürmen und dem bis zu 30 Meter breiten Burggraben. In der alten Kernburg wurde eine Küche sowie eine fünfgeschossige Kemenate errichtet, mit Waffenkammer, Wohnräumen und einem Saal. Ende des 15. Jahrhunderts begann der politische und wirtschaftliche Niedergang der Stadt Erfurt, die Burg musste an Sachsen verpfändet werden und verlor schnell an Bedeutung.


1684 wurde Kapellendorf in ein Justiz- und Rentamt des Herzogtums Sachsen-Weimar umgewandelt. Die neuen Besitzer verlegten das Burgtor an den Turm im Südwesten und ließen eine steinerne Brücke über den Wassergraben bauen. Im 18. Jahrhundert wurde schließlich der sogenannte Prinzessinnenbau errichtet, das zwar als Witwensitz gedacht war, aber nie als solcher genutzt wurde. Ein letztes Mal ins Blickfeld der Geschichte sollte Kapellendorf im Jahr 1806 rücken. Während der Schlachten bei Jena und Auerstedt diente die Burg als Hauptlager für die preußischen Truppen im Kampf gegen Napoleon. Heute informiert ein Museum in der mittelalterlichen Kemenate über die Geschichte der Anlage, daneben werden Sonderausstellungen gezeigt. Zudem ist die Wasserburg regelmäßig Veranstaltungsort, etwa für Handwerker- und Töpfermärkte, Konzerte, Kleinkunst und Theater.

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Ausstattungsmerkmale

Öffentliches WC
Bushaltestelle
Drohnen verboten
Führungen
Museum
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Museum Wasserburg Kapellendorf

Museum vorübergehend geschlossen


Weitere Einrichtungen

Burghof Mo – Fr 8:00 – 15:00 Uhr
und Sa/So sowie Feiertage 11:00 – 17:00 Uhr zugänglich


Museum Wasserburg Kapellendorf

Am Burgplatz 1
99510 Kapellendorf
T: 03 64 25 - 2 24 85

Schlossverwaltung Wasserburg Kapellendorf

Am Burgplatz 1
99510 Kapellendorf
T: 03 64 25 - 2 24 85


Fördervereine

Wasserburg und Kapellendorf e.V. Am Burgplatz 1 99510 Kapellendorf


Führungen durch Burg und Museum nach Voranmeldung: schlossverwaltung@wasserburgkapellendorf.de

Öffentliche Führung am 1. Mittwoch im Monat zur Geschichte der Wasserburg Kapellendorf, Dauer ca. 1h, Treffpunkt am Übersichts-Schild im Burghof


Erwachsene: 4,00 €
ermäßigt 2,50 €

alle Preiskategorien


Keine Parkplätze am Objekt

Parkplatz in 50 Meter Entfernung für Pkw und Busse


Café im Burghof

23.6., 14.7., 28.7., 11.8. mit Jam Session, 25.8., 8.9., 22.9.