Wappen 29 | Herrschaft Salza

Herrschaft Salza

© Alexander Kühn

Herrschaft Salza

© Forschungsbibliothek Gotha

Der Wappenstein

Das Wappen der Herrschaft Salza zeigt ein silbernes Widderhorn auf roten Grund. Dasselbe gewundene silberne Widderhorn bildet die direkt auf den rot-silbernen Helmdecken stehende Helmzier. Das ansonsten ohne diese bekannte Wappen ist um 1650 in dieser Form für den Wappenstein im Schlosshof des Friedensteins entworfen worden und somit unikat.

Wettiner kauften Rechte

Im thüringischen Unstrut-Hainich-Kreis liegt die Stadt Bad Langensalza. Die Erbauer der dort ab dem 12. Jahrhundert nachweisbaren Burganlage nannten sich Herren von Salza, nach der um 900 erstmals erwähnten Siedlung am gleichnamigen Fluss. Die Dryburg war der Stammsitz dieses nicht unbedeutenden und dem Thüringer Landgrafen nahestehenden Ministerialengeschlechts. Auch Hermann von Salza, Hochmeister des Deutschen Ordens und enger Vertrauter Kaiser Friedrichs II., stammte aus dieser Familie. 1212, im staufisch-welfischen Thronstreit, belagerte Kaiser Otto IV. die Burg zu Salza mit einer damals hochmodernen Steinschleuder, dem Dreibock („triboch“). Durch den missverstandenen lateinischen Text eines späteren Chronisten „Driboch das sloß“ kam das Schloss Dryburg zu seinem Namen.

1222 wurde Salza erstmals als Stadt bezeichnet. Wegen Erbstreitigkeiten verkauften die Herren von Salza 1342 ihre Rechte an Burg und Stadt zu drei Teilen an den Wettiner Friedrich II., den Ernsthaften. Der vierte Teil wurde an den Erzbischof von Mainz veräußert. Im Thüringer Grafenkrieg eroberten die Wettiner 1346 die Stadt, die inzwischen von den Mainzern besetzt worden war. Salza und die Dryburg brannten fast völlig ab. Johann, Heinrich, Günther und Friedrich von Salza wurden von Landgraf Friedrich, ihrem neuen Lehnsherrn, 1346 an anderen Orten mit Rechten und Gütern belehnt. 1409 starb der Thüringer Zweig des Geschlechtes derer von Salza aus. Friedrich der Ernsthafte und das Erzbistum Mainz einigten sich 1346 auf die gemeinsame Verwaltung von Stadt und Burg. Die zerstörte Dryburg wurde unter Einbeziehung eines Wohnturms aus der Zeit um 1250 als zweigeteilte Burganlage neu errichtet. 1387 endete die gemeinsame Herrschaft: Stadt und Burg kamen in den alleinigen Besitz der Wettiner. Das Amt Salza wurde mit der Leipziger Teilung 1485 den Albertinern zugeschlagen. Von 1656 bis 1747 gehörte es zum albertinischen Sekundogenitur-Herzogtum Sachsen-Weißenfels. Mit dem Wiener Kongress 1815 übernahm Preußen die nun königlich sächsischen Besitzungen in Thüringen.

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