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- 26 Herrschaft Groitzsch
© Alexander Kühn
© Forschungsbibliothek Gotha
Der Wappenstein zeigt einen schreitenden silbernen Hengst mit goldenem Zaumzeug auf rotem Schild. Er ist mitsamt dem aus der Grafenkrone wachsenden Stoß Pfauenfedern der Helmzier sehr gut erhalten. Die Helmdecken sind rot-silbern. Die Stadt Groitzsch führt noch heute das Wappen der ehemaligen Grafschaft.
Die Kleinstadt Groitzsch in Sachsen liegt südlich von Leipzig und gehört zum Landkreis Leipzig. In der Stadtkirche St. Laurentius in der nahe Groitzsch gelegenen Stadt Pegau befindet sich das einzigartige mit farbigen Glassteinen verzierte romanische Kenotaph des Wiprecht von Groitzsch (um 1050-1124). Er war ein slawischer Adliger mit hervorragenden Beziehungen zu Kaiser Heinrich IV. und den Herzögen von Böhmen.
Mit Hilfe deutscher Siedler baute Wiprecht in der Frühzeit der Deutschen Ostsiedlung seine Länder um Burg Groitzsch zu einem bedeutenden Territorialbesitz aus. In der aus mächtigen Wällen errichteten Burg in Groitzsch ließ er eine Rundkapelle und einen runden Wohnturm als die ältesten Steinbauten Sachsens errichten. Des Weiteren stiftete er 1096 das Kloster Pegau als erstes Benediktinerkloster östlich der Saale. Seiner Belehnung mit der Markgrafschaft Meißen einschließlich der Lausitz durch Kaiser Heinrich V. kam ihm sein Mitbewerber Konrad von Wettin zuvor. Seine einzige Tochter Bertha vermählte sich mit dem Grafen Dedo von Wettin, dem Bruder Konrads. Nach seinem Tod und dem von Bertha fiel die Grafschaft Groitzsch mit Ausnahme der Wiprechtsburg 1143 an die Wettiner.