Wappen 19 | Herrschaft Lobdeburg

Herrschaft Lobdeburg

© Alexander Kühn

Herrschaft Lobdeburg

© Forschungsbibliothek Gotha

Der Wappenstein

Das Wappen der Lobdeburger zeigt einen silbernen Schrägrechtsbalken auf rotem Grund. In der Wappenvorlage aus der Forschungsbibliothek Gotha ist die Helmzier mit einem radschlagenden Pfauen besetzt. Der Wappenstein zeigt ein Pfauenrad aus sieben naturfarbenen Pfauenfedern direkt auf dem Helm beziehungsweise dem Wappenmantel aufgesteckt. Letzterer ist in rot-silbern gehalten.

Schrittweise verpfändet

Die Lobdeburg ist eine Burgruine auf einem östlich über der Stadt Lobeda gelegenen Bergsporn, die seit 1946 als Ortsteil Lobeda-Altstadt zu Jena gehört. Während Lobeda-Altstadt etwa 2 000 Einwohner hat, entstand zwischen 1966 und 1986 südwestlich von Lobeda die Plattenbau-Trabantenstadt Neulobeda mit gegenwärtig über 20 000 Einwohnern. Das edelfreie Geschlecht der Lobdeburger stammt von dem 1133 genannten Hartmann von Auhausen an der Wörmitz in Bayern ab. Seit 1156 nannten sich Hartmann und Otto erstmals nach ihrem Stammsitz „von Lobdeburg“. Anfang des 13. Jahrhunderts spalteten sich die Lobdeburger in die Linien Leuchtenburg, Burgau, Arnshaugk, Saalburg und Elsterberg auf. Um das Jahr 1230 erfolgte die Gründung der Städte Lobeda und Jena. 1247 stifteten sie das Zisterziensernonnenkloster in Roda (Stadtroda) als Familiengrablege.

Im Zuge der wettinischen Politik im Saaletal mussten die Lobdeburger ihre Besitzungen sukzessive verpfänden und verkaufen. 1331 brachten die Wettiner Jena käuflich in ihren Besitz, 1344 die obere Lobdeburg. 1356 war die mittlere Lobdeburg schwarzburgisch. Nach dem Thüringer Grafenkrieg mussten die Schwarzburger 1358 auch Lobdeburg zu Gunsten der Wettiner aufgeben. Im selben Jahr wurden auch die untere Lobdeburg und das erstmals 1284 als Stadt genannte Lobeda als landgräfliches Lehen bezeichnet. Die ehemaligen Besitzungen der Lobdeburger verwalteten die Wettiner anfänglich als Amt Jena, Amt Burgau, Amt Lobeda und Amt Lobdeburg. Diese Ämter beinhalteten übrigens die wichtigsten Weinanbaugebiete der Wettiner. Mit der Teilung des Amts Lobdeburg 1447 kam die Burg zum Amt Burgau und damit ab 1603 zu Sachsen-Weimar. Der Großteil der Herrschaft wurde dem Amt Roda (Stadtroda) zugeschlagen und gehörte damit von 1672 bis 1826 zu Sachsen-Gotha-Altenburg. Von 1833 bis 1918 wurde auch die Burgruine Sachsen-Altenburg zugeordnet.

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