Wappen 20 | Herrschaft Leuchtenburg

Herrschaft Leuchtenburg

© Alexander Kühn

Herrschaft Leuchtenburg

© Forschungsbibliothek Gotha

Der Wappenstein

Wie in der farbigen Vorlage der Forschungsbibliothek Gotha erkennbar zeigt auch das Wappen der Herrschaft Leuchtenburg, dem Wappen der Lobdeburger entsprechend, einen silbernen Schrägrechtsbalken auf rotem Grund. Auf dem Helm steht ein an jeder Ecke mit einer goldenen Quaste behangenes rombisches Schirmbrett, auf dem ein silberner Ring mit acht aufgesteckten schwarzen Straußenfedern angebracht ist. Der Wappenmantel ist in rot-silber gehalten.

Wegen Geldnöten verpfändet

Östlich über der Kleinstadt Kahla im thüringischen Saale-Holzland-Kreis liegt weithin sichtbar die Leuchtenburg. Auf einem fast 400 Meter hohen Berggipfel beherrscht sie das Saaletal zwischen Jena und Orlamünde. Wie Arnshaugk und Burgau war auch die Herrschaft Leuchtenburg eine Nebenlinie der seit dem 12. Jahrhundert im Saaletal ansässigen Herren von Lobdeburg mit ihrer Stammburg oberhalb von Jena-Lobeda. Ein Hartmann bezeichnete sich 1221 erstmals nach der Leuchtenburg, seit 1283 war Kahla Besitz der Herren von Lobdeburg-Leuchtenburg.

Geldmangel machte 1310 die Verpfändung der Herrschaft an die Schwarzburger Grafen notwendig. 1329 stellten sich die Vettern Albrecht IV. und Johannes I. von Lobdeburg-Leuchtenburg unter die Lehnshoheit des Wettiners Friedrich II. des Ernsthaften. Mit Zustimmung der Wettiner kauften die Schwarzburger 1333 die gesamte Herrschaft mit der Burg Leuchtenburg, Kahla und Roda. Der letzte Vertreter der Linie Lobdeburg-Leuchtenburg wurde 1346 genannt. Die Schwarzburger Landesteilung 1340 brachte die Herrschaft Leuchtenburg an die Linie Schwarzburg-Wachsenburg. Die Leuchtenburg selbst verpfändete Graf Johann II. von Schwarzburg-Wachsenburg an den Erfurter Bürger Heinrich vom Paradies. In einem Willkürakt eroberten die Wettiner 1392 die Burg und verweigerten den Schwarzburgern die Rückgabe ihrer Pfandgüter. Mit der Zahlung des Lösegelds brachte Landgraf Balthasar 1396 die Herrschaft Leuchtenburg mit Kahla endgültig an die Wettiner. Das 1401 eingerichtete Amt Leuchtenburg wurde bei der Leipziger Teilung 1485 den Ernestinern zugeschlagen. Von 1672 bis 1826 gehörte es zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg, danach bis 1918 zu Sachsen-Altenburg.

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