Wappen 49 | Burggrafschaft Meißen

Burggrafschaft Meißen

© Alexander Kühn

Burggrafschaft Meißen

© Forschungsbibliothek Gotha

Der Wappenstein

Das Wappen der Meißner Burggrafen stammt eigentlich von dem thüringischen Geschlecht der Meinheringer, weshalb es auch die Burggrafen von Merseburg, Naumburg, Neuenburg bei Freyburg/Unstrut und Osterfeld führten. Es zeigt auf Gold ein schwarzes Andreaskreuz. Auf dem Helm steht ein goldenes achteckiges Schirmbrett, darauf das Kreuz, das an den Ecken mit sieben Pfauenfedern besteckt ist. Die Helmdecken sind gold und schwarz. Dem Wappenstein fehlt noch das Schirmbrett.

Begehrter Titel

Der Ausgangspunkt der deutschen Herrschaft in den slawischen Gebieten an der Elbe war die 929 von König Heinrich I. gegründete Burg Meißen, die heutige Albrechtsburg. Als Reichsburg war sie Sitz eines Burggrafen als Oberbefehlshaber und Verwalter der umliegenden Gebiete. Die Burggrafen von Meißen sind seit 1068 nachweisbar und besaßen bezüglich der Kolonisation des sorbischen Gebiets zusätzliche Rechte wie die Gerichtsbarkeit über mehrere hundert Dörfer.

Um 1200 gelangte das Geschlecht der Meinheringer in den Besitz des Meißner Burggrafenamts. Der letzte des Geschlechts war Burggraf Heinrich II. von Meißen, der 1426 in der Schlacht bei Aussig im Kampf gegen die Hussiten fiel. Die Wettiner, die das Relikt der Reichsgewalt in ihrem Herrschaftsgebiet schon lange störte, versuchten seinerzeit mit aller Macht, die burggräflichen Rechte an sich zu reißen. Die zur Burggrafschaft gehörenden Herrschaften Frauenstein, Purschenstein, Wildenfels und Hartenstein wurden von den Wettinern eingezogen. König Karl V. belehnte jedoch 1427 den Reichshofrichter Vogt Heinrich von Plauen mit der Burggrafschaft. Nach massivem Vorgehen der Wettiner, wie die 1438 erfolgte kurzzeitige Eroberung der Stadt Plauen durch Kurfürst Friedrich den Sanftmütigen belegt, verzichtete Heinrich I. von Plauen 1439 im „Forchheimer Schied“ auf die Pertinenzien der Burggrafschaft Meißen und gab sich mit dem Titel zufrieden. Mit Heinrich VI. aus der älteren Linie der Vögte von Plauen starb im Jahre 1572 das Geschlecht der Burggrafen von Meißen aus. Nachdem die Plauener nie als Burggrafen regiert hatten, gingen jetzt auch Titel und Wappen an die albertinischen Kurfürsten von Sachsen über.

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