Erster Bauabschnitt auf der Burgruine Ehrenstein fertig

Erstellt am 5. December 2023 

Auf der Burgruine Ehrenstein im gleichnamigen Ortsteil von Stadtilm konnte der erste Bauabschnitt im Rahmen der Ruinensicherung im Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) abgeschlossen werden. Seit 2018 ist die Ruine wegen loser Mauerteile abgesperrt. Die STSG geht bei der Sanierung in drei Jahresabschnitten vor, Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Gut 750.000 Euro stehen für die Sicherung der Burgruine Ehrenstein im Rahmen des SIP I zur Verfügung.

Im ersten Bauabschnitt wurden konservatorische Maßnahmen an Mauerkronen und im oberen Mauerwerksbereich der Burg durchgeführt. Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG freut sich über die erfolgreiche Etappe im SIP I: „Wir konnten den ersten Bauabschnitt wie geplant abschließen. Ein Beispiel dafür, wie das SIP I wie ein Uhrwerk zu laufen begonnen hat. Ruinen sind der Witterung schonungslos ausgesetzt. Das macht ihre Sicherung zur besonderen Herausforderung für die Denkmalpflege, aber auch für die Beteiligten am Bau. Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz.“

Zunächst wurde das Natursteinmauerwerk von Hand und im Wirbelstrahlverfahren gereinigt und dann neu verfugt. „Zu den besonderen Schritten der ersten Sanierungsetappe gehörte auch die Sicherung der durch die Witterung stark angegriffenen Mauerkronen. Pralle Sonne, pfeifender Wind und Regen machten es den Restauratoren und Handwerkern bei der Arbeit auf dem Gerüst mitten auf dem Burgberg teils schwer“, wie Dipl.-Ing. Jana Könnemann erklärt, zuständige Projektleiterin der STSG. „Es drohte Steinschlag. Deshalb mussten an Mauerwerk und Mauerkronen instabile Partien in Teilen wieder aufgemauert werden. Durch eine neue Bleiabdeckung mit Steinauflage werden die Mauerkronen nun geschützt.“ Auch an den Fensteröffnungen wurden statische Sicherungen durchgeführt.

Die im Mittelalter durch die Grafen von Schwarzburg errichtete Burg war Ende des 17. Jahrhunderts aufgegeben worden. Zur Ruine verfallen steht die Burg in enger Beziehung zum umliegenden Naturraum. Seither beanspruchen tierische Untermieter anstelle der Grafen die Burg für sich. Während der Baumaßnahmen wird deshalb besondere Rücksicht auf die Brutzeiten von Vögeln und andere Tiere genommen, die an und in der Ruine leben. Die Baumaßnahmen werden deshalb eng mit der Naturschutzbehörde abgestimmt und können nur in einem begrenzten Zeitraum durchgeführt werden. Noch in diesem Jahr wird deshalb auch das Baugerüst abgebaut und erst zur Fortführung der Bauarbeiten im Sommer 2024 wiederaufgebaut. Für Besucherinnen und Besucher bleibt die Ruine aus Sicherheitsgründen weiterhin gesperrt und wird erst nach Ende der Sanierung wieder zugänglich sein.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden sollen. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen.

Abbildungen:
Die für die Baumaßnahmen eingerüstete Burgruine Ehrenstein im November 2023, Foto: STSG, Philipp Hort

Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten

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