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Dornburger Schlossgärten
Balkon Thüringens
Auf einem schroffen Felsen thronen die Dornburger Schlösser hoch über dem Saaletal, verbunden durch bis in den Steilhang reichende Gärten unterschiedlicher Stile. Das Ensemble war im 19. Jahrhundert bevorzugte Sommerresidenz der Großherzöge von Sachsen-Weimar-Eisenach und geschätzter Aufenthaltsort Johann Wolfgang von Goethes. Alle wichtigen Epochen seit dem Hochmittelalter hinterließen hier ihre Spuren und schufen eine eigentümliche Verbindung von Vielfalt und Harmonie. Die Schlösser entstanden als einzelne Anlagen und wurden ab 1824 unter Großherzog Carl August durch die Gartengestaltung seines Hofgärtner Carl August Christian Sckell zu einem Ensemble verbunden.
Die Dornburger Schlossgärten umfassen auf circa 4 Hektar mehrere Gärten: den Landschaftsgarten am Renaissanceschloss, den geometrisch gestaltete Garten vor dem Rokokoschloss sowie den Obst- und Grasegarten am Alten Schloss. Die Steilhänge zur Saale unterhalb der Schlösser wurden ab 1736 in Weinberge verwandelt. Erste Entwürfe für den Garten am Rokokoschloss stammen aus dem Jahr 1735/36. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kamen der Eschengang, der Teeplatz mit den „Acacien“, der Rosenlaubengang und zahlreiche Rosenspaliere hinzu. Ab 1824 wurde von Carl August Christian Sckell der kleine Landschaftsgarten am Renaissanceschloss mit geschlängelten Wegen, Gehölzgruppen und Blumenbeeten für Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach angelegt. Nach ersten Wiederherstellungsmaßnahmen der Goethe-Gesellschaft von 1926-28, folgten ab den 1950er Jahren Erneuerungs- und Rekonstruktionsarbeiten in großem Umfang. Das Gartenparterre nordöstlich des Rokokoschlosses wurde nach dem barockisierenden Entwurf des Gartenarchitekten Hermann Schüttauf 1966 neu angelegt.
Mit dem Erwerb des Renaissanceschlosses wurde die Zusammenführung der drei Schlösser zu einer Aufgabe für die Gartenkunst. Damit beauftragte Carl August den aus einer deutschlandweit tätigen Gartenkünstlerfamilie stammenden Carl August Christian Sckell. Er schuf auf dem Gelände des früheren Ritterguts einen kleinen Landschaftspark und verwob diesen mit den intimen Gartenräumen um das Rokokoschloss und das Alte Schloss. Verbunden sind die Gärten durch Terrassenwege am Steilhang mit weiter Aussicht in das Saaletal. Die Parterres am Rokokoschloss erhielten eine detailreiche Gestaltung mit Blumenbeeten und Laubengängen. Das nördliche Parterre zeigt heute eine Neuschöpfung der 1960er Jahre im Rückgriff auf barocke Formen. Am Alten Schloss greift die moderne Gestaltung die Gartenideen der Renaissance auf. Berühmt sind die Dornburger Schlossgärten für ihre zahllosen Rosen in historischen und neueren Sorten, aber auch für die unterhalb der Terrassen gepflegten Weinberge.
Kurz nach seiner Ankunft schrieb Goethe an den Freund Carl Friedrich Zelter: „Die Aussicht ist herrlich und fröhlich, die Blumen blühen in den wohlunterhaltenen Gärten, die Traubengeländer sind reichlich behangen, und unter meinem Fenster seh ich einen wohlgediehenen Weinberg, den der Verblichene auf dem ödesten Abhang noch vor drei Jahren anlegen ließ und an dessen Ergrünung er sich die letzten Pfingsttage noch zu erfreuen die Lust hatte. Von den andern Seiten sind die Rosenlauben bis zum Feenhaften geschmückt und die Malven und was nicht alles blühend und bunt, und mir erscheint das alles in erhöhteren Farben wie der Regenbogen auf schwarzgrauem Grunde.“
Ausstattungsmerkmale
Für Ihre Planung finden Sie hier eine Karte mit Wegen, die für Rollstuhlfahrer oder auch Besucher mit Kinderwagen gut geeignet sind.
ganzjährig ab 9 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet
Eintritt frei
Hunde angeleint zulässig
Dornburger Schlossgärten
07774 Dornburg-Camburg
Museum Dornburger Schlösser
07774 Dornburg-Camburg
Schlossverwaltung Dornburger Schloesser (castle administration)
07774 Dornburg-Camburg
Infos zu Führungen hier
kostenfrei
Parkmöglichkeit 400 Meter entfernt
Details finden Sie hier