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Schloss Wilhelmsburg, Schmalkalden
Ein Hessisches Schloss in Thüringen
Secondary residence of the landgraves of Hessen-Kassel, four-wing Renaissance palace with stair towers in the corners of the courtyard and richly ornamented sandstone portals. The interior is impressive because of the original layout, the various halls and the palace chapel with outstanding paintings and stuccoes
In der Zeit der Reformation war Schmalkalden einer der politischen Brennpunkte schlechthin. Sowohl die Blicke des Kaisers als auch die des Papstes richteten sich auf die Stadt im Südwesten des Thüringer Walds. Denn in der letzten Dezemberwoche des Jahres 1530 schlossen sich dort protestantische Fürsten, Adelige und Städte zum Schmalkaldischen Bund zusammen, angeführt von Philipp I. von Hessen und Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen. Sie waren sich einig, dass nur ein gemeinsames Bündnis aller Protestanten Schutz gegen den Kaiser bieten könne. Acht Mal kam der Bund in Schmalkalden zusammen. Wenn die Teilnehmer hinauf in Richtung der Queste blickten, sahen sie damals noch die verfallene Wallrabsburg der Grafen von Henneberg. Nachdem dieses Adelsgeschlecht ausgestorben war, fielen deren Besitzungen um Schmalkalden an den Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel. Dieser ließ die Burg ab 1585 zu einer Nebenresidenz umbauen. Heute thront die Wilhelmsburg über der Schmalkaldener Altstadt. Aufgrund seiner originalen Raumstruktur, den prächtigen Wandmalereien und Stuckaturen sowie seiner Außenanlagen ist die Wilhelmsburg ein Juwel unter den Renaissance-Schlössern Deutschlands. Mit der Weihe der Schlosskirche am 23. Mai 1590 wurde das Schloss zur Nutzung freigegeben, wenngleich die Innenausstattung noch nicht vollständig abgeschlossen war.
Der Sohn des Landgrafen baute das Schloss später weiter aus und vervollständigte die Inneneinrichtung, zudem ließ er Lustgärten und Terrassen anlegen und gab weitere Bauten rund um das Schloss in Auftrag. Bemerkenswert ist vor allem die Schlosskapelle, die ihr Vorbild in der Torgauer Schlosskirche fand und heute zu den ältesten und schönsten protestantischen Kirchen Deutschlands zählt. Erstmals wurden dort dem protestantischen Verständnis folgend Altar, Kanzel und Orgel in einer vertikalen Achse angeordnet. Ein besonderes Highlight bildet die Renaissance-Orgel. Sie ist die älteste Thüringens und gehört darüber hinaus zu den ältesten noch bespielbaren Holzorgeln in Europa. Ihren Klang können Zuhörer bei zahlreichen Konzerten genießen. Der Thronsaal der restaurierte Festsaal, auch Riesensaal des Schlosses genannt sowie die Herrenküche sind sehenswert. Der Festsaal gehört zu den repräsentativsten Festsälen des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Außerdem beherbergt das Schloss eine Kopie des Kellergewölbes aus dem „Hessenhof“. Das Haus am Neumarkt diente als Verwaltungssitz der hessischen Landgrafen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden im Keller romanische Wandermalereien mit Szenen aus dem Iwein-Epos des Hartmann von Aue entdeckt. Aus konservatorischen Gründen sind sie nicht öffentlich zugänglich. Um sie Besuchern zeigen zu können, wurde eine Kopie in der Wilhelmsburg angefertigt.
Der Renaissance-Garten wurde unter der Regentschaft von Landgraf Moritz von Hessen geschaffen. Ab 2014 konnte er mithilfe historischer Pläne wiederhergestellt und neu gestaltet werden. Die oberste Terrasse zieren geometrische Ornamente aus Buchsbaum, während sich auf der untersten Ebene alte, seltene Obstsorten finden.
Ausstattungsmerkmale
Museum Schloss Wilhelmsburg
Apr-Okt: Mo-So 10:00 - 18:00 Uhr
Nov-Mär: Di-So 10:00 - 16:00 Uhr,
an gesetzlichen Feiertagen geöffnet
geschlossen: 24., 25., 31. Dez
parks and gardens
April-September: 7:00-20:30 Uhr
Oktober-März: 7:00-19:00 Uhr
Weitere Einrichtungen
Schlosskirche
Iwein-Raum
Museum Schloss Wilhelmsburg
98574 Schmalkalden
Schlossverwaltung Schloss Wilhelmsburg
98574 Schmalkalden
öffentliche Führungen und Führungen für Gruppen im Museum
Erwachsene 6,- €
ermäßigt 4,- €
200 PKW- und 5 Busparkplätze 5 Minuten entfernt
in der Stadt