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Die berühmteste Tasse Tee Weimars ist gewiss am 20. Oktober 1806 gereicht worden. Johanna Schopenhauer schenkte sie an ihrem Teetisch der frisch vermählten Christiane von Goethe ein mit den zu einem Bonmot gewordenen Worten: „Wenn Göthe ihr seinen Namen giebt, können wir ihr wohl eine Tasse Thee geben.“ Zu diesem Zeitpunkt kannte man den exotischen Trunk aus China in Weimar schon seit mehr als 70 Jahren. Zuerst hatte Tee – übrigens gemeinsam mit Kaffee – die Hofgesellschaft erobert, wovon noch heute die im Schloss Belvedere zu sehende Porzellansammlung kündet, die ab etwa 1730 von den Weimarer Herzögen und Herzoginnen zusammengetragen wurde.
In den 1780er Jahren wurde das Heißgetränk auch in Weimars bürgerlichen Kreisen Mode und begründete mit Hilfe Goethes eine neuartige adelig-bürgerliche Geselligkeit, die beide Geschlechter umfasste und in ihrer Form immer freier wurde. Die in den 1790er Jahren voll entfaltete Weimarer Teegeselligkeit zeichnete sich durch ungezwungenen Umgang und meist anspruchsvolle Konversation aus. Statt materieller Repräsentation kam es auf geistige Gaben an, angeregt durch Tee von ebenfalls möglichst erlesener Qualität. Um 1800 waren Treffen zum Tee zum Synonym für jede Art von Geselligkeit geworden. Die Ausstellung zeigt erstmalig den Reichtum der für Weimar typischen Teegeselligkeit, vom Familien- zum Spieltee, vom Tanz- zum Theatertee. Zu sehen sind die für eine Teegesellschaft unentbehrlichen Utensilien, von der Teemaschine über das Teeservice bis hin zum Teewärmer.
Kurator: Dr. Jens-Jörg Riederer
Kooperation von Klassik Stiftung Weimar und Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Eröffnung: 1. April 2021 – coronabedingt verschoben
Laufzeit: bis 31.Oktober 2022
Das handliche und inhaltsreiche Begleitbüchlein zur Ausstellung gibt es auch im Online-Shop.
Der Film von Christian Tanner und Fabrice Robardey ist an einer Medienstation in der Ausstellung zu sehen. Wir danken für die freundliche Genehmigung.
Nach der Bombardierung Weimars dokumentierte der Fotograf Günther Beyer inoffiziell die Zerstörungen. Sein Enkel Constantin Beyer, ebenfalls Fotograf in Weimar, zeigt sie in einer Ausstellung mit interessanten Hintergrundinformationen. Neben einer Panoramaansicht des Marktplatzes gibt es zahlreiche Bilder der schwer getroffenen Innenstadt zu sehen.