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Das Renaissanceschloss ist aufgrund von Sanierungsmaßnahmen geschlossen. Das Rokokoschloss ist wie gewohnt von Ostern bis Oktober geöffnet. Die Schlossgärten sind ganzjährig zugänglich. Führungen können gebucht werden. Trauungen sind uneingeschränkt möglich.
Der Museumsrundgang beginnt im Renaissanceschloss und führt nach kurzem Spaziergang durch die Gärten durch das Rokokoschloss. Sie können ihn in Ihrem eigenem Tempo gestalten und immer wieder den Blick über die Gärten ins Saaletal schweifen lassen.
Haben Sie eine Kombi-Karte mit dem Besuch des Bauhaus-Werkstatt-Museums im Marstall gelöst, erreichen Sie dieses über den Ehrenhof des Rokokoschlosses.
Zum Schloss wurde das ab 1539 errichtete Herrenhaus 1824, als Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach es erwarb und zum Teil seiner Sommerresidenz machte. Es kam zu Umbauten und gestalterischen Veränderungen. Im ersten Obergeschoss entstanden private Gemächer für den Großherzog.
Als Carl August 1828 starb, zog sich sein Freund und Geheimer Rat Johann Wolfgang von Goethe von Juli bis September hierher zurück. Abseits der Residenzstadt Weimar schrieb er Gedichte und beschäftigte sich mit naturwissenschaftlichen Themen, vor allem mit Geologie, Meteorologie und dem Pflanzenkunde. Mit Hofgärtner Sckell, der mit seiner Frau für Goethes leibliches Wohl sorgte, diskutierte er neue Weinbautheorien. Die umfangreiche Briefkorrespondenz und zahlreiche Besuche sorgten für Abwechslung. Goethes Wohnraum von 1828, die Bergstube, und die angrenzenden Räume erinnern heute an den biografisch bedeutenden Aufenthalt.
Das gegenüberliegende Kaminzimmer war das Wohnzimmer Carl Augusts. Die in seinem Auftrag entstandene Ausstattung mit neugotischen Wappentapeten ist nicht erhalten. Stattdessen wird hier seit den 1960er Jahren eine hölzerne Wandvertäfelung aus dem 1905 abgerissenen Jenaer Schloss gezeigt.
Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar-Eisenach (1688–1748), als Bauherr äußerst agil, ließ um 1740 das Rokokoschloss erbauen. Architekt Gottfried Heinrich Krohne entwarf es als Hauptgebäude einer mehrteiligen Lustschlossanlage. Teile mussten später abgetragen werden, andere wurden gar nicht erst errichtet. Erhalten sind neben dem Schloss selbst der Marstall und die fingierten Befestigungsbauwerke mit dem Fünfeck, von dem aus der Herzog eine Heerschau in der Saaleaue betrachten wollte.
In den beiden repräsentativen Geschossen gruppieren sich jeweils zwei Appartements um den Hauptsaal und den darunter gelegenen Speisesaal. Über die Freitreppe betreten Sie zunächst das Obergeschoss. Dort sind in den Appartementräumen Pläne der vielen Bauprojekte Herzog Ernst Augusts zu sehen. Jagdwaffen erinnern an seine besondere Leidenschaft.
Einer der Räume ist nach dem Geschmack der Zeit um 1800 gestaltet und zeigt Porträts von Großherzog Carl August und seiner Gattin Luise. Carl August hatte nach Jahrzehnten der Vernachlässigung Dornburg zu einer regelmäßig genutzten Sommerresidenz gemacht.
Im Erdgeschoss, zu erreichen über eine Wendeltreppe, dominieren die Ideen Großherzog Carl Alexanders. Um den nach seinen Vorstellungen gestalteten Speisesaal werden Porzellane verschiedener Epochen und Manufakturen, aber auch Gebrauchsgegenstände wie ein Schreibzeug gezeigt. Einzigartig ist etwa der Porzellan-Vogelbauer. An Carl Alexanders regelmäßig in Dornburg begangene Geburtstage erinnern liebevoll gestaltete eigens gedruckte Menükarten.
Der Museumsrundgang endet im Erdgeschoss, neben einer mit Fliesen aus einer thüringischen Manufaktur verkleideten Außenwand.
Der Festsaal ist das aufwendigste Raumkunstwerk auf den Dornburger Schlössern. Die Wände dem schon im 18. Jahrhundert kostspieligen Stuckmarmor in verschiedenen Farben ausgekleidet und die Decke stuckiert, war er das zeremonielle Kernstück der Schlossanlage – der Hauptsaal. Solche Säle wurden zum Speisen in größeren Gesellschaften, aber auch für musikalische Darbietungen und Vergnügungen genutzt. Heute finden hier Konzerte und Trauungen statt.
Der Speisesaal wirkt wie ein Raumkunstwerk des Rokoko, erhielt aber seine Gestaltung erst rund 130 Jahre nach dem Bau des Schlosses. Großherzog Carl Alexander veranlasste die Ausstattung im Rückgriff auf das 18. Jahrhundert. Passend zu den präsentierten Porzellanen, unter anderem aus China und den Niederlanden, sind auch die Möbel in Blau und weiß gehalten. Zwei große keramische Kerzenleuchter mit Löwen flankieren die Tür zum Balkon. Sie stammen aus einer französischen Manufaktur.
Im ehemaligen Marstall gegenüber dem Rokokoschloss befand sich in den 1920er Jahren die Keramikwerkstatt des Weimarer Bauhauses. Dort betreibt das Keramik-Museum Bürgel seit 2019 das Bauhaus-Werkstatt-Museum mit den historischen Werkstatträumen und einer Präsentation mit dem Bauhaus verbundener Gebrauchskeramik. Der Besuch der Schlösser und des Bauhaus-Werkstatt-Museums ist mit einem Kombiticket möglich, das an beiden Museumskassen angeboten wird.
Das Alte Schloss ist nicht Teil des öffentlichen Rundgangs, kann aber für Veranstaltungen oder Seminare gebucht werden. Am Tag des offenen Denkmals finden öffentliche Führungen statt, außerdem sind gebuchte Führungen durch alle drei Schlösser möglich.