Saisoneröffnung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten | Wiedereröffnung der Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“

Erstellt am 14. April 2022 

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat am Donnerstag ihre jährliche Saisoneröffnung begangen. Schauplatz war diesmal die Klosterkirche St Peter und Paul auf dem Erfurter Petersberg. Dort geht nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ in ihre zweite Runde. Die stimmungsvolle Schau macht Lust auf den Besuch historischer Gärten in ganz Thüringen. Vielerorts wird es in dieser Saison auch wieder ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm geben.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, blickt voraus auf die beginnende Saison: „Mit der Ausstellung ‚Paradiesgärten – Gartenparadiese‘ haben wir im letzten Jahr einen fulminanten Meilenstein mit Blick auf unsere Vermittlungsarbeit geschafft. Daran wollen wir anknüpfen und künftig auch anderenorts stärker für Besucherinnen und Besucher greifbar sein. Ein wichtiger Schritt dorthin ist beispielsweise ein neues Besucherzentrum im Schlosspark Altenstein, das wir Ende April eröffnen. Nicht weniger bedeutsam ist dafür aber auch der große Blumenstrauß an Veranstaltungen und Vorträgen, mit denen wir in diesem Jahr in unseren Denkmalen aufwarten.“

Zu den Höhepunkten im Jahresprogramm gehören die Angebote im Rahmen der Thüringer Schlössertage zu Pfingsten, die Dornburger Schlössernacht und der Tag des offenen Denkmals. Vortragsreihen mit Experten in Sachen Gartenkunst und Gartendenkmalpflege finden über den Sommer hinweg in der Erfurter Peterskirche und in der Herzoglichen Orangerie Gotha statt.

  

Paradiesgärten – Gartenparadiese

Die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ ist ab Karfreitag bis zum 31. Oktober 2022 für das Publikum geöffnet. Thema der Ausstellung ist die Gartenkunst, deren Epochen sich in Thüringen in außergewöhnlicher Dichte nacherleben lassen. Während im Mittelalter die Klöster bei der Förderung und Verbreitung der Gartenkultur führend waren, übernahmen die Fürstenhöfe seit der frühen Neuzeit diese Rolle. An den historischen Gärten und Parks in der Obhut der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten ist diese Entwicklung ablesbar. Gartenanlagen der Renaissance und des Barock sowie Landschaftsparks sind erhalten. Die Ausstellung vermittelt Einblicke in ihre Entstehungsgeschichte und die Ideenwelt ihrer Schöpfer und schlägt den Bogen zur Gartendenkmalpflege der Gegenwart.

Historischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist die mittelalterliche Kultur der Klostergärten, die anhand des früheren Klosters St. Peter und Paul entwickelt wird. Das bis ins frühe 18. Jahrhundert bestehende Kloster verfügte über einen Garten im Kreuzgang, Obst-, Gemüse-, Kräuter- und Weingärten. Im theologischen Denken des Mittelalters waren diese Nutz- und Wandelgärten verbunden durch die Vorstellung, einen irdischen Vorgeschmack auf das Paradies zu geben.

 

„Paradiesgärten – Gartenparadiese“

Ausstellung in der Klosterkirche St. Peter und Paul in Erfurt

15.4. bis 31.10.2022

Di-So 10-18 Uhr

Tickets 8 Euro, ermäßigt 4 Euro

Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogamm:

https://www.thueringerschloesser.de/museum-paradiesgaerten/

 

 

Ausgewählte Veranstaltungshöhepunkte 2022

 

Thüringer Schlössertage 3. bis 6. Juni 2022

Thema: „Aufgeblättert! Von der Kanzlei zur Hofbibliothek“

Schlösser waren nicht nur Orte des Vergnügens und der Pracht. Sie waren vielmehr auch Arbeitsorte und dienten neben der fürstlichen Hofhaltung vor allem auch als Orte der Landesverwaltung und der niederen Gerichtsbarkeit. Und was im Mittelalter Urkunden, das waren in der Frühen Neuzeit Akten. Mächtige Archivgewölbe schützen die umfangreichen und wertvollen Archivbestände, in langen Regalreihen stehen dicke Aktenmappen Seite an Seite. Viele Archive hatten oder haben daher noch heute ihren Sitz auf den Schlössern, wo sie einst angelegt wurden. All diese Facetten früherer Schriftlichkeit lassen sich bis heute eindrücklich in den Schlössern Thüringens erleben und bei thematischen Führungen sowie unterhaltsamen Veranstaltungen wiederentdecken. Vor den Augen der Besucher entfaltet sich so ein buntes und vielfältiges Bild aller Aspekte frühneuzeitlicher Literalität. Die Schlösser der Schatzkammer Thüringen beteiligen sich mit den Schlössertagen zugleich am Themenjahr Thüringens 2022 unter dem Motto „Welt übersetzen“.

Programm unter www.schatzkammer-thueringen.de

 

„75 Jahre Kinderdorf Wilhelmsthal“ in Schloss und Park Wilhelmsthal am 1. Juli 2022

Veranstaltung in Kooperation mit dem AWO AJS gGmbH Jugendhilfeverbund Westthüringen, verbunden mit einem Tag der Offenen Tür im früheren Bildungszentrum, das auf dem Gelände des historischen Landschaftsparks gelegen ist.

 

Dornburger Schlössernacht am 20. August 2022

Die Dornburger Schlössernacht auf dem „Balkon Thüringens“ ist ein Sommerabend voller musikalischer und artistischer Darbietungen in den Schlossgärten und den drei Schlössern. Zu den musikalischen Höhepunkten des Abends zählen die Octavians und die deutsch-argentinische Band Tango Misterio. Besondere Hingucker sind die Stelzenkünstler von Art Tremondo mit ihren phantastischen Kostümen. Eine Schwarzlichtshow und ein Feuerzauber spielen im nächtlichen Schlosspark mit der Anziehung von Licht in verschiedenen Formen – ebenso natürlich auch das Höhenfeuerwerk aus dem Saaletal zum Abschluss der Schlössernacht. Zuvor aber funkelt der Schlosspark im Schein von vielen hundert Laternen und lädt zum Flanieren von einem zum anderen musikalischen Erlebnis ein: Klezmerklänge, Swing aus New Orleans, Tuba-Duo oder Renaissancemusik – abwechslungsreich und sommerlich beschwingt.

Verführerische gastronomische Angebote aus der Region und Thüringer Weine bieten sommerlichen Gaumengenuss.

Programm und Tickets unter www.schloessernacht-dornburg.de

 

Schlösserkindertag am 20. September 2022

Die „Schatzkammer Thüringen“ feiert den Internationalen Kindertag mit dem „Thüringer Schlösserkindertag“ und lädt alle Kinder in die Schlösserwelt Thüringens ein. Bei einer Zeitreise in vergangene Jahrhunderte könnt ihr manche Dinge erleben, die es im normalen Museumsbetrieb sonst nicht gibt.

Programm ab Sommer unter www.schatzkammer-thueringen.de

 

Festtag „100 Jahre Museum Dornburger Schlösser“ am 8. Oktober 2022

Vor 100 Jahren wurden die Dornburger Schlösser bei Jena als Museum eröffnet. Trägerschaft und Konzeption oblagen damals der Goethe-Gesellschaft. Im Mittelpunkt des Interesses an der Anlage stand ein prägender mehrwöchiger Aufenthalt des alternden Dichters auf den Dornburger Schlössern. Später gehörten die Schlösser zu den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur und zur Klassik Stiftung Weimar, seit 2009 zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Gemeinsam blicken die Institutionen auf 100 Jahre Geschichte als Museum und Goethe-Gedenkstätte zurück.

 

 

Zwei Vortragsreihen zu Gartenkunst und Gartendenkmalpflege

 

Zwei Vortragsreihen geben in dieser Saison Einblicke in die Gartenkunst in Thüringen und die Gartendenkmalpflege im Verantwortungsbereich der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. In der Erfurter Peterskirche begleitet das Vortragsprogramm die Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“, eine zweite Reihe gibt es in der Herzoglichen Orangerie Gotha.

 

Vortragsreihe „Paradiesgärten – Gartenparadiese“

Mai – Sept 2022

Erfurt, Peterskirche

 

jeweils donnerstags, 18 Uhr

 

5.5.2022

Im Zeichen der Reform. Die Erfurter Peterskirche und die Architektur der Hirsauer Reform in Thüringen

Dr. Rainer Müller, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

12.5.2022

Gartenkünstler in Thüringen

Dietger Hagner, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

19.5.2022

Höfische Küchen- und Nutzgärten in Vergangenheit und Gegenwart

Jost Albert, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

 

2.6.2022

Gartenkultur in Thüringen

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

16.6.2022

Mittelalterliche Klostergärten als Paradiesgärten

Dr. Rita Hombach, Köln

 

30.6.2022

Orangerien als Ausdruck höfischer Repräsentation am Beispiel der herzoglichen Orangerie Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

7.7.2022

Die Orangerie von Bendeleben

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

14.7.2022

Wissen wächst im Garten. Zur Bedeutung historischer Gärten

Inken Formann, Staatliche Schlösser und Gärten Hessen

 

1.9.2022

Kunstvolle Blumen-Stickereien – Teppichbeete in der Gartenkunst und gärtnerischen Praxis im Altensteiner Park

Dr. Daniel Rimbach und Margret Most, Bad Liebenstein

 

8.9.2021

Vereinbarkeit von Gartendenkmalpflege und Naturschutz in historischen Gärten

Stefan Wallerius, Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

 

15.9.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

 

Vortragsreihe zu den Thüringer Gartenparadiesen

Herzogliche Orangerie Gotha, Orangenhaus

jeweils Dienstag, 18 Uhr

 

24.5.2022

Gartenkultur in Thüringen

Dr. Martin Baumann, Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

 

7.6.2022

Gartenkünstler in Thüringen

Dietger Hagner, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

 

21.6.2022

Die Entwicklung des herzoglichen Parks Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

28.6.2022

Kamelien für den Herzog

Matthias Hey, Gotha

 

5.7.2022

Die Orangerie als Statussymbol und Ausdruck höfischer Repräsentation in Gotha

Jens Scheffler, Gotha

 

23.8.2022

Klimawandel – eine Herausforderung für die Gartendenkmale

Dr. Doris Fischer, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten

Dr. Franz Nagel
Schloßbezirk 1
07407 Rudolstadt
T: 0 36 72 – 44 71 26
F: 0 36 72 – 44 71 29

Pressefotos dürfen nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung verwendet werden. Jede weitere Verwendung bedarf einer gesonderten Genehmigung.