Georadar-Untersuchungen auf Schloss Sondershausen

Erstellt am 13. Dezember 2023 

Auf Schloss Sondershausen haben Untersuchungen mittels Georadar wichtige Einblicke für zwei Projekte im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) gegeben. Im Rahmen des SIP I werden statisch-konstruktive Sicherungen am Alten Nordflügel mit dem Schlossturm und dem Ost- und Südflügel sowie ein erster Sanierungsabschnitt am Dach und der Einbau einer neuen Löschwasserzisterne im Bereich zwischen Theaterwiese und Marstallvorplatz vorbereitet. Die Radar-Untersuchungen gaben unerlässliche Einblicke in die Bausubstanz und das Bauumfeld.

Zunächst wurde im Außenbereich untersucht. Vor den Tiefbauarbeiten für den Einbau einer neuen Löschwasserzisterne wurde der Standort der zukünftigen Baugrube mit Georadar abgescannt. Mauerreste, Hohlräume, Weltkriegsmunition und anderes Unerwartete im Boden können so aufgespürt werden. Die Vorbereitungen für den Einbau der Zisterne befinden sich im Endspurt, 2024 sollen die Bauarbeiten starten.

Ebenfalls mit Georadar wurden für die Planung der Sanierungsmaßnahmen an den Alten Flügeln in der Schlosskirche Sondierungen durchgeführt. Untersucht wurden die Mauerpfeiler der Schlosskirche, um mehr über den Aufbau der Pfeiler und möglicherweise im Mauerwerk verborgene Hohlräume zu erfahren. Die Radar-Sondierungen ermöglichen den Experten damit tiefe Einblicke ohne Eingriffe in die wertvolle Bausubstanz. Die Untersuchungen sind Teil der umfangreichen Bestandsaufnahme, die derzeit durch Restauratoren, Holzexperten, Architekten und weitere Fachleute für die Planung der Sanierungsmaßnahmen an den Alten Flügeln im SIP I durchgeführt wird. Dazu gehört auch eine Erfassung und Kartierung der Schäden im statisch-konstruktiven System durch die Tragwerksplaner. Für die Sanierungsplanung muss zudem der Lastfluss im Süd- und Ostflügel, dem Turm und dem Alten Nordflügel berechnet werden. Die Radar-Untersuchungen liefern den Experten wichtige Anhaltspunkte für ihre Analysen.

Das SIP I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereit-stellen. Mit diesem Programm kann die STSG bis 2027 wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen. Die vorgesehenen Maßnahmen sind in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden. Auf Schloss Sondershausen werden vier Einzelprojekte mit einem Gesamtvolumen von 20,7 Millionen Euro umgesetzt. Die vier Projekte im SIP I auf Schloss Sondershausen:

– Alter Nordflügel (Sanierung der Baukonstruktion, barrierearme Erschließung), Süd- und Ostflügel (Dachsanierung)

– Entwässerungssystem mit Löschwasserzisterne

– Gesamtsanierung Jägerhaus

– Fenstersanierung Westflügel

Abbildung:

Mitarbeiter der Firma Tauber aus Erfurt und der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten untersuchen Mauerwerksstrukturen mit Georadar, Foto: STSG, Manuel Mucha

Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten

Dr. Franz Nagel
Schloßbezirk 1
07407 Rudolstadt
T: 0 36 72 – 44 71 26
F: 0 36 72 – 44 71 29

Pressefotos dürfen nur in Zusammenhang mit der Berichterstattung verwendet werden. Jede weitere Verwendung bedarf einer gesonderten Genehmigung.