Erster Teilabschnitt der Greizer Orangerie im Rohbau fertig

Erstellt am 4. Juni 2021 

Am Orangeriegebäude im Fürstlich Greizer Park ist ein erster Abschnitt der umfassenden Sanierung im Rohbau abgeschlossen. Nach dem Abbau des Gerüsts ist dort nun die wiederhergestellte Fassadenstruktur mit hohen Fensterbändern sichtbar. Im Inneren ist ein großer Saal zurückgewonnen, der künftig als Kalthaus und Veranstaltungsraum genutzt werden soll.

Begonnen wurde mit den auf mehrere Jahre angelegten Arbeiten im östlichen Teil des Gebäudes. Wesentlich waren zunächst die Sanierung des maroden Daches und der Baukonstruktion. Zudem konnten die durch viele jüngere Umbauten verlorengegangene Raumstruktur und das ursprüngliche Fassadenbild hergestellt werden. Der Bereich präsentiert sich nun wieder mit den für eine Orangerie charakteristischen hohen Fensterbändern. Sie lassen ausreichend Licht in den dahinter gelegenen großen Saal, das künftige Kalthaus. Dort werden nach vollständiger Fertigstellung frostempfindliche Exoten wie Lorbeer- und Zitrusbäumchen überwintert. Im Sommer soll der großzügige mit einer Empore versehene Raum für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Installationen für Heizung, Stromversorgung und Wasser sind nun an der Reihe.

In den nächsten Schritten wird die Baustelle zunächst nach Westen erweitert. Die Wiederherstellung der Orangeriefassade wird fortgesetzt, einen weiteren Schwerpunkt bildet der Innenausbau. Neben Räumen für die Pflanzen finden auch Arbeits- und Aufenthaltsräume für das Gartenteam Platz. Zum Abschluss sind der Neubau eines Warmhauses zur Pflanzenanzucht und der Fassadenputz vorgesehen. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten strebt eine Fertigstellung 2025 an.

Die bei der Sanierung zu bewältigenden Probleme haben ihre Ursprünge in einer bewegten Baugeschichte und reichen bis zu gravierenden Hochwasserschäden im Jahr 2013. An dem 1779 errichteten Bau kam es schon nach wenigen Jahrzehnten zu ersten Umbauten. Teile des Gebäudes wurden ab 1800 zum Bau-Depot und ab 1835 zu einem Theater umfunktioniert. Im 20. Jahrhundert entstanden Wohnungen in den Obergeschossen, im Erdgeschoss Arbeits- und Aufenthaltsräume für die Gärtner. Durch diese und weitere Umbauten im 20. Jahrhundert ging der Orangeriecharakter schrittweise vollständig verloren. Beim Hochwasser 2013, unter dem der damals frisch restaurierte Park schwer zu leiden hatte, stand auch das Orangeriegebäude tief im Wasser. Die damit dringlich gewordene Sanierung wird zum Teil mit Bundesmitteln zur Behebung von Hochwasserschäden gefördert. Die Gesamtmaßnahme ist kalkuliert auf rund 7 Millionen Euro. Davon sind bislang 2,3 Millionen Euro investiert.

Abbildungen:

– Petra Hinreiner, Baureferentin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, und Michael Schmidt, Parkverwalter des Fürstlich Greizer Parks, vor dem fertiggestellten Rohbauabschnitt, Foto: STSG, Franz Nagel

– Innenraum des künftigen Kalthauses, Foto: STSG, Franz Nagel

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Thüringer Schlösser und Gärten

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F: 0 36 72 – 44 71 29

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