Zeichnerischer Nachlass von Hermann Wirth übergeben | Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hütet nun 5.000 Zeichnungen des Denkmalpflege-Professors

Erstellt am 20. November 2024 

Mehr als 5.000 Handzeichnungen des früheren Weimarer Denkmalpflege-Professors Hermann Wirth hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) in ihre Obhut übernommen. Dessen Tochter und Erbin Runhild Wirth übergab das Konvolut aus dem Nachlass ihres 2019 verstorbenen Vaters.

Die Zeichnungen entstanden auf Reisen und Studienexkursionen und zeigen vorrangig Architekturmotive aus Thüringen, Deutschland und Europa. „Für meinen Vater war das Zeichnen ein Mittel zum genauen Beobachten“, erinnert sich Tochter Runhild Wirth. „Durch das Zeichnen hat er Bauwerke genau studiert und sich dabei ein enormes Bildgedächtnis geschaffen. Es ist eine besondere Art der Aneignung des Gesehenen. Die Zeugnisse dieser Arbeitsweise möchte ich gern in einer öffentlichen Institution für die Nachwelt zugänglich machen und freue mich, dass die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Sammlung im Ganzen übernimmt.“

„Die Zeichnungen sind ein echter Schatz“, sagt STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer. „Und das nicht nur, weil sie von einer anerkannten Koryphäe der Denkmalpflege stammen. Sie sind auch in ihrer Qualität bestechend. Wie Wirth mit leichter Hand Perspektive, Proportionen und Details sicher und genau zu Papier bringt, ist frappierend. Viele der Zeichnungen nehmen das kulturelle Erbe Thüringens in den Blick und sind deshalb für uns besonders interessant. Wir freuen uns sehr über die Sammlung und möchten in den nächsten Jahren Teile davon in Kabinettausstellungen der Öffentlichkeit präsentieren.“

Der 1940 geborene Hermann Wirth fand schon als Jugendlicher durch einen Zeichenkurs zu eigenem Kunstschaffen. Nach einer Baulehre absolvierte er ein Ingenieursstudium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen (heute Bauhaus-Universität) in Weimar und wirkte dort von 1992 bis 2005 als Professor für Bauaufnahme und Baudenkmalpflege. Zahlreiche in Thüringen und darüber hinaus tätige Architektinnen und Architekten haben von seinen Kenntnissen und Methoden profitiert. Auch das Freihand-Zeichnen spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Abbildungen:
– Runhild Wirth (li.) übergibt Zeichnungen von Hermann Wirth an STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer, Foto: STSG, Franz Nagel
– Zeichnungen mit Thüringer Kulturdenkmalen aus dem Nachlass Hermann Wirth, Foto: STSG, Franz Nagel

Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten

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