Erstellt am 13. März 2025
Turmhaube der Burg Weißensee wieder bekrönt

Auf der Burg Weißensee ist die Turmhaube des Palasturms fertig saniert. Zum krönenden Abschluss wurde der historische Turmknopf mit neuer Wetterfahne wieder aufgesetzt. Neben Restarbeiten steht nun noch der Einbau einer Treppe ins Innere der Turmhaube an. Im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG), finanziert von Bund und Land, werden rund 1,1 Millionen Euro in das Vorhaben investiert.
Im Frühjahr 2024 begann die Sanierung der historischen Turmhaube. Im Mittelpunkt stand die Holzkonstruktion aus dem 16. Jahrhundert. Dabei kamen auch historische Handwerkstechniken zum Einsatz. Vieles von der historischen Bausubstanz konnte dabei erhalten werden, nur schadhafte Teile wurden ausgetauscht. Nach der Sanierung des Dachstuhls wurde die Haube mit rund acht Tonnen Schiefer neu eingedeckt.
Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, freut sich über den Abschluss der Haubensanierung: „Endlich hat der Palasturm wieder ein angemessenes Dach. Der Turmschaft ist seit fast zehn Jahren buchstäblich gerettet, aber damals fehlte schlicht das Geld für die Turmhaube, die jahrzehntelang nur provisorisch gesichert war. Mit dem Sonderinvestitionsprogamm I von Bund und Land konnten wir jetzt endlich diesen abschließenden Schritt gehen, der wichtig für das Denkmal ist und vor allem auch eine besondere Fernwirkung hat. Die Turmhaube steht damit auch symbolisch für die Dringlichkeit des Förderprogramms und zeigt, welche Erfolge sich mit richtig eingesetzten Investitionen in kurzer Zeit einstellen.“
Projektleiter Jörg Kirsten von der STSG blickt auf die anspruchsvollen Bauarbeiten zurück: „Nach gut einem Jahr ist die Turmhaube jetzt saniert, alles lief reibungslos. Das verdanken wir vor allem den beauftragten Planern und den Handwerkern, die Wind und eisigen Temperaturen getrotzt und mit sichtlich viel Freude am Erhalt der alten Konstruktion gearbeitet haben. Eine Baustelle in mehr als 20 Metern Höhe birgt so manche Herausforderung für die beteiligten Firmen. Wir freuen uns, dass alles so gut geklappt hat und wir gemeinsam den Turmknopf als sichtbares Zeichen wieder aufsetzen können.“
Der Turmknopf war zu Beginn der Sanierung abgenommen worden. In den letzten Monaten wurde er in der Metallwerkstatt restauriert. In einer Hülse wurden dabei Dokumente aus der Zeit von 1868 bis 1982 gefunden, darunter auch eine Fünf-Millionen-Mark-Reichsbanknote von 1923. Die historischen Dokumente wurden vor dem Wiederaufsetzen wieder in den Knopf eingelegt. In einer zweiten Dokumentenhülse wurden Zeugnisse der heutigen Zeit ergänzt, darunter eine Chronik zur Baugeschichte der Burg im 20. Jahrhundert und ein Münzsatz mit Sonderprägung des Münzfreunde Weißensee e.V.
Auch wenn die Turmhaube nun saniert ist, geht es mit den Bauarbeiten auf der Burg Weißensee weiter. Im Inneren des Palasturms wird noch eine Treppe bis direkt unter die Haube ergänzt, die Vorbereitungen dafür haben im letzten Jahr begonnen. In einem weiteren SIP-I-Projekt wird in der Burganlage ein rund 50 Meter langer Abschnitt der Ringmauer saniert. Dabei entsteht an der Stelle einer historischen Maueröffnung ein zweiter Fluchtweg für die Burganlage. Auch dafür laufen die Bauarbeiten bereits seit letztem Jahr.
Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Auf der Burg Weißensee werden zwei Projekte umgesetzt, die Sanierung der historischen Turmhaube des Palasturms und die Sanierung eines Abschnitts der Ringmauer. Insgesamt stehen dafür rund 3 Millionen Euro bereit.
Abbildung: Restaurierter Turmknopf mit Wetterfahne auf dem Palasturm, Foto: STSG, Tino Trautmann
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