Erstellt am 13. März 2025
Torhaus auf Burg Ranis unter Schutzdach

Am Torhaus auf der Burg Ranis laufen Gerüstbau und erste Bauarbeiten derzeit parallel. In den letzten Tagen wurde dem fast fertigen Gerüst ein Schutzdach aufgesetzt, gleichzeitig sind die Handwerker schon in mehreren Bereichen des Baudenkmals aktiv. Das Torhaus wird im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) für rund 6 Millionen Euro saniert.
Unter dem Schutzdach soll der Dachstuhl vollständig saniert werden. Das Holz dafür liegt schon zur Trocknung auf Lager. Abschnittweise wird für die Sanierung die alte undichte Schieferdeckung entfernt. Zuerst nehmen die Dachdecker einen Teil des Schiefers im Bereich des großen hofseitigen Renaissancegiebels ab. Dort haben Steinmetze begonnen, die steinernen Schmuckelemente des Giebels abzunehmen und zu sichern. Danach wird der Giebel vorsichtig rückgebaut und im Lauf der Sanierungsmaßnahmen neu aufgemauert, bevor der Bauschmuck zurückkehren kann. Im Inneren des komplexen Gebäudes haben Zimmerleute Abstützungen eingebaut, um desolate Decken und Wände bis zu ihrer Bearbeitung vor Erschütterungen zu schützen. Im Südturm haben Rohbauspezialisten ein Gewölbe freigelegt und bereiten gerade dessen Sanierung vor.
Die Ursprünge des Torhauses der Burg Ranis reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Über viele Generationen wuchs das Torhaus aus verschiedenen Gebäudeteilen zusammen, große Teile stammen noch aus dem späten 15. Jahrhundert. Ein undichtes Dach, eindringende Feuchtigkeit, die Alterung und frühere unsachgemäße Umbauten haben zu großen Schäden an der Baukonstruktion geführt. 2019 musste bereits der nördliche Renaissancegiebel an der Westfassade notgesichert werden. Mit den Mitteln des SIP I ist jetzt die grundlegende statische Sicherung des Kulturdenkmals möglich, in dem sich bis heute Spuren aus 800 Jahren Burggeschichte finden.
Das SIP I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von 200 Millionen Euro, die Bund und Land jeweils zur Hälfte bereitstellen. Mit diesem Programm kann die STSG in den nächsten Jahren wesentliche Sanierungsschritte für viele ihrer Liegenschaften erreichen. Das SIP I ist in 23 Einzelprojekte in Kulturdenkmalen in ganz Thüringen aufgeteilt, die unabhängig voneinander vorangetrieben werden.
Abbildung:
Burg Ranis, Torhaus mit Gerüst und Schutzdach, Foto: STSG, Petra Hinreiner
Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten
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