Teichentschlammung im Schlosspark Molsdorf beginnt

Erstellt am 29. November 2024 

Im Schlosspark Molsdorf entschlammt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten in den nächsten Monaten die Teiche und den Kanal. Dabei werden auch die Ufer neu befestigt, außerdem wird ein historischer Parkweg wiederhergestellt. Die Vorarbeiten haben bereits begonnen. Insgesamt rund 900.000 Euro wendet die STSG für die Arbeiten auf.

Derzeit wird als erster Arbeitsschritt das Wasser aus den beiden Teichen, dem verbindenden Kanal und dem Hirschgraben abgelassen. Das passiert langsam, damit der abgelagerte Schlamm nicht aufgewühlt und fortgespült wird. Ab Februar wird der abgelagerte Schlamm dann ausgebaggert und auf einer Fläche neben dem Park zwischengelagert, damit er vor dem Abtransport austrocknen kann.

In den entschlammten Bereichen wird anschließend die Uferbefestigung erneuert. Sie besteht traditionell aus Holzpfählen und quergelegten Bohlen, die nach Jahrzehnten marode geworden sind. Parallel zum Kanal nutzt die STSG zudem die Gelegenheit, einen historischen Weg zurückzugewinnen. „Dort gab es im 19. Jahrhundert einen geschwungenen Weg“ sagt Gartenreferent Jonathan Simon. „Wir brauchen an dieser Stelle ohnehin eine Baustraße bis zum Schlossteich für die Entschlammung, damit haben wir schon einmal den festen Unterbau und können dann zum Schloss die wassergebundene Decke auftragen. Wir erreichen also zwei wichtige gartendenkmalpflegerische Ziele auf einmal.“

STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer ist froh über den Baubeginn: „Das Thema begleitet uns schon seit einigen Jahren. Die letzte Entschlammung liegt gut 35 Jahre zurück und wir wussten, dass wir handeln müssen, um die Gewässer in Funktion zu erhalten. Inzwischen haben wir Gewissheit darüber, dass der natürliche Zulauf eine gute Wasserqualität mitbringt, und können loslegen. Die Entschlammung ist wichtig für den Erhalt der Arten in den Gewässern, aber auch für das Ensemble. Ich freue mich sehr darauf, wenn sich das Schloss wieder in der Wasserfläche des Parkteichs spiegeln kann.“

Die Gewässer im Schlosspark haben ihren Ursprung im 18. Jahrhundert, als Gustav Adolph Graf von Gotter einen Barockgarten mit Kanälen und Wasserspielen anlegen ließ. Im 19. Jahrhundert machte der Gothaer Schlossgärtner Eyserbeck einen Landschaftspark daraus. Einer der barocken Kanäle blieb dabei erhalten. Er verbindet den umgestalteten Schlossteich und den neu angelegten sichelförmigen Teich im Süden des Parks.

Abbildungen:
– Projektstart – Schlossverwalterin Grit Straßburg (rechts) und Gärtnerin Nicole Hartung (beide STSG) ziehen die ersten Staubretter aus dem Regulierungsschacht für die Molsdorfer Parkgewässer, Foto: Juliane Frühauf
– Vor der Entschlammung – Sichelteich im Schlosspark Molsdorf, Foto: STSG, Philipp Hort

Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten

Dr. Franz Nagel
Schloßbezirk 1
07407 Rudolstadt
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F: 0 36 72 – 44 71 29

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