Bauarbeiten im Westflügel von Schloss Friedenstein

Erstellt am 29. April 2024 

Auf Schloss Friedenstein hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) mit dem Innenausbau des neuen Erschließungsbereichs begonnen. Das Treppenhaus mit Aufzug komplettiert künftig den Besucherrundgang und macht ihn weitgehend barrierefrei. Zudem sind die im Oktober 2023 begonnenen Freilegungs- und Rückbauarbeiten in Westturm und Westflügel abgeschlossen. Die Arbeiten stehen im Zusammenhang mit der Gesamtsanierung des Westflügels, einem wesentlichen Bestandteil des 110-Millionen-Euro-Programms für Schloss Friedenstein, je zur Hälfte gefördert von Bund und Land.

Zu den Ausbauarbeiten im neuen Treppenhaus gehören der Einbau von Toiletten und Aufzug, außerdem Elektroinstallationen, Bodenbeläge und Wandputz. In den oberen Geschossen entstehen Räume für das Museumspersonal der Friedenstein Stiftung Gotha und für die Haustechnik. Das Treppenhaus erschließt künftig alle Geschosse von Westflügel und Westturm. Notwendig ist es aber auch als Fluchtweg in der weitläufigen Schlossanlage. Bis Mitte 2025 will die STSG den Bereich fertigstellen.

Mit den Rückbauarbeiten in Westflügel und Westturm sind wichtige Voraussetzungen für die umfassende Sanierung geschaffen. Gezielt mussten im ersten und zweiten Obergeschoss schadhafte Konstruktionen wie etwa Balkenauflager, Stützen und überlastete Decken freigelegt werden. Nun können Vermesser und Statiker die Schäden genau analysieren. Die Rückbauten kosteten rund 1 Million Euro.

Konkret mussten ausgewählte historische Bodenbeläge und Wandvertäfelungen vorübergehend weichen und sind in Depots eingelagert. Entfernt wurden außerdem Nachtspeicheröfen, alte schadhafte Sanitärinstallationen, Betonböden für die Rollregale der früheren Archivnutzung, veraltete Elektrik und vieles mehr. Wo nötig, wurden Auffüllungen und Schutt aus den Decken entfernt, um die sanierungsbedürftige Baukonstruktion freizulegen.

„Die Freilegungen sind ein wesentlicher Teil der Sanierungsarbeiten“, betont Silvia Wagner, Abteilungsleiterin Bauten und Gärten der STSG. „Damit sind schon wesentliche vorbereitende Bauarbeiten getan. Jetzt können wir mit den beauftragten Planern nun zielgerichtet handwerkliche Lösungen festlegen und belastbare Sanierungsplanungen erstellen. In einem komplexen Baudenkmal ist dieses aufwendige Vorgehen der vernünftige Weg, der schließlich zügige Bauarbeiten ermöglicht.“

Sabine Jeschke, für Schloss Friedenstein zuständige Baureferentin der STSG, bestätigt: „Jetzt können wir die Schäden konkret benennen und beheben. Wir nehmen erstmals in 350 Jahren Schlossgeschichte wirklich umfassend die Konstruktion in den Blick, und es zeigt sich, dass das unbedingt nötig ist.“

Abbildung: Rückbau einer veralteten Heizungsanlage im Westflügel von Schloss Friedenstein, Foto: STSG, Sabine Jeschke

 

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