Der Rundgang durch das Schloss Altenstein beginnt im Rundbau im ehemaligen Hofmarschallamt. Hier erhalten Sie die Eintrittskarten und schauen sich einen gut halbstündigen Film zu Schloss und Park Altenstein an. Nach kurzem Spaziergang durch den Innenpark tauchen Sie in die bewegte Geschichte des Schlosses ein und erleben, wie es sich seit einige Jahren wieder in einen lebendigen Ort für Kultur verwandelt.

Altenstein, Hofmarschallamt, Blick von Westen

Sommerresidenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen

Das Schloss Altenstein wird momentan saniert. Daher ist der Besuch dieser Baustelle nur eingeschränkt möglich.

Während die äußere Gestalt von Schloss Altenstein erhalten ist und restauriert werden konnte, wurde die Ausstattung der Innenräume beim Schlossbrand 1982 zu großen Teilen zerstört. Durch den in den 1980er Jahren im Rohbau begonnen Wiederaufbau weichen heute die Raumstrukturen teils von der historischen Situation ab. Einen Eindruck der Schlossräume des späten 19. Jahrhunderts vermitteln vor allem historische Fotografien und die nach dem Brand geborgenen Teile der Innenausstattung.

Geprägt vom Zeitgeist des Historismus hatte Herzog Georg II. sich an der deutschen Renaissance ebenso orientiert wie an englischen Herrenhäusern. Dunkle Farbtöne und wandhohe hölzerne Paneele prägten die Räume. Auf dieser Grundlage, der Einbeziehung erhaltener Ausstattungsteile und historischer Beschreibungen soll die Gestaltungsidee des Herzogs und die spezifische Atmosphäre wieder erlebbar werden. Ausgebaut im Einklang mit dem Außenbau, soll das Schloss wieder als zauberhafte „Brosche“ innerhalb des Parks zum kulturellen Mittelpunkt werden. Wie einst zu Herzog Georg II. Zeiten soll das Schloss vor allem für Konzerte genutzt werden, ergänzt um weitere Veranstaltungen wie Tagungen und Trauungen.

Historischer Speisesaal

Der Speisesaal im nördlichen Bereich des Obergeschosses wird nahezu vollständig wiederhergestellt. Einst war er das Herz des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens, künftig wird um einen weiteren Veranstaltungssaal ergänzt. Die Kassettendecke und die hölzernen Wandverkleidungen aus dunkler Eiche – beides aufwendige Tischler- und Schnitzarbeiten – sind bereits fertiggestellt. Die Wände erhalten wieder eine Tapete mit rotem Grund und goldener Prägung. Von der ehemaligen Innenausstattung sind unter anderem Teile von zwei Marmorkaminen und die hölzerne Decke des Erkers erhalten, die restauriert und wieder integriert wurden. Die verloren gegangenen Lünettenmalereien des Künstlers Arthur Fitger unterhalb der Decke sollen neu interpretiert werden, orientiert an seiner Farbgebung. Das ehemals zentral an der Südwand gelegene, aufwendig gestaltete Büffet wird in seiner Neuanfertigung den funktionalen Erfordernissen einer großen zweiflügeligen Tür angepasst.

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Konzertsaal

Südlich im Obergeschoss entsteht ein moderner, zweigeschossiger Konzertsaal mit einem Farbklang in Grün-Blau-Tönen. Die Farbtöne greifen auf frühere Farbfassungen in diesem ehemals kleinteiligeren Raumbereich zurück. In Anlehnung an die Wandvertäfelungen des 19. Jahrhunderts im Schloss werden die Wände mit hölzernen Akustikstäben verkleidet. Die Südwand erhält eine Holzvertäfelung, deren Faltung an einen Vorhang erinnert und als Reflexionsfläche für den Schall dient. Akustiksegel an der Decke bilden einen Kontrast zu den historischen Kassettendecken und dienen zudem als Lichtelemente. So wird dieser Saal in eigenständiger zeitgenössischer Gestaltung ein würdiges Pendant zum Speisesaal sein und sich künstlerisch ebenbürtig in den Geist des Hauses einbringen.

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Ausstellungs-Kabinette

Im Obergeschoss des Schlosses können seit 2017 Ausstellungsräume besichtigt werden: die Brahms-Gedenkstätte und das Chinesische Kabinett. Damit wird an die Besuche von Johannes Brahms auf dem Altenstein und seinen einzigen authentischen Wirkungsort erinnert. Das umfangreiche Quellenmaterial wird zudem weitere Brahms-Forschungen ermöglichen.

Zum Brahms-Kabinett