Saisoneröffnung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit Verleihung des Vulpius-Preises

Erstellt am 9. May 2025 

Mit einem Empfang in der Erfurter Peterskirche hat die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) am 8. Mai die Saison für Ihre 31 Kulturdenkmale eröffnet. Unter dem Motto „Baustelle – Schaustelle“ standen die beiden Arbeitsschwerpunkte Bauen und Vermitteln im Mittelpunkt. Mit ihrem Mäzenatenpreis, dem Christian-August-Vulpius-Preis, ehrte die STSG in diesem Jahr eine engagierte Spenderin.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, freut sich auf die neue Saison: „In diesem Jahr bauen wir an vielen Stellen im großen Stil. Das Sonderinvestitionsprogramm I ermöglicht uns große Schritte, jahrhundertelange Sanierungsrückstände aufzuholen. Die Baustellen sind notwendig zum Erhalt und mit Einschränkungen verbunden. Die Denkmale bleiben aber großenteils offen und sind auch während der Bauarbeiten Orte, die Menschen inspirieren und zu Ausflügen einladen. Unser Motto Baustelle – Schaustelle soll zeigen: Bauen ist zwar ein Ausnahmezustand, aber die Arbeit des Erhaltens gehört zu einem Denkmal und seiner Geschichte.“

Große Schritte für den Denkmalerhalt kann die STSG auch in diesem Jahr mit ihrem Sonderinvestitionsprogramm I mit einem Volumen von 200 Millionen Euro gehen, je zur Hälfte finanziert von Bund und Land. Von den 23 Einzelprojekten des Programms soll 2025 in 14 gebaut werden. Mit der Fenstersanierung am Westflügel und dem Einbau einer Löschwasserzisterne auf Schloss Sondershausen sind weitere zwei Projekte bereits abgeschlossen. In vielen Liegenschaften wie auf Schloss Bertholdsburg in Schleusingen, Burg Ranis, Schloss Altenstein oder Schloss Schwarzburg sind die Arbeiten 2025 bereits angelaufen. Mit dem Programm können dringend notwendige Maßnahmen von statischen Sicherungen über Brandschutz und barrierearme Erschließung bis zu neuen Nutzungsperspektiven getan werden. Ein wichtiger Schwerpunkt ist darüber hinaus Schloss Friedenstein in Gotha, wo ab 2026 in großem Umfang an mehreren Baustellen parallel gebaut werden soll.

Trotz zahlreicher Baustellen bleiben die Schlösser Schaustellen des höfischen und kulturellen Lebens und damit auch in dieser Saison attraktive Ausflugsziele. Viele neue Vermittlungsangebote der STSG gehen in diesem Jahr zudem im Programm SchlösserWelt Digital&Original an den Start, auch sie ermöglicht durch eine Förderung von Bund und Land. Zwei neue Dauerausstellungen im Oberschloss Kranichfeld und im Kloster Göllingen, sieben neue Mediaguides, 36 Imagefilme und außerschulische Lernangebote sollen zum Besuch der Anlagen animieren und Einblicke in die historische Garten- und Denkmalvielfalt in Thüringen eröffnen.

Aktuelle Sonderausstellungen widmen sich einer großen Themenvielfalt. So ist auf den Dornburger Schlössern die Ausstellung „Insel der Eigenbrötler – Das Bauhaus in Dornburg 1920–1925“ zu sehen, eine Kooperation mit dem Bauhaus-Werkstatt-Museum Dornburg. Im Kirms-Krackow-Haus in Weimar wird die Sonderausstellung „Märchendichter – Hans Christian Andersen in Weimar“ in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar präsentiert. Auch in diesem Jahr lockt die Peterskirche in Erfurt wieder mit der multimedialen Ausstellung „Paradiesgärten – Gartenparadiese“ zum Eintauchen in die facettenreiche Gartenkunst auf den Petersberg.

Zum Besuch laden auch die historischen Gartenkunstwerke vom Renaissancegarten bis zum Landschaftspark wieder ein. Ihr Erhalt zählt für die STSG zu den großen Herausforderungen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Die Kosten für Pflege in den Gartendenkmälern haben sich innerhalb der letzten sieben Jahre mehr als vervierfacht. Meilensteine werden 2025 mit aufwendigen Gewässerentschlammungen im Fürstlich Greizer Park und im Schlosspark Molsdorf erreicht.

Christian-August-Vulpius-Preis

Den Christian-August-Vulpius-Preis verlieh die STSG in diesem Jahr zum 20. Mal. Preisträgerin ist mit Katharina Richter 2025 eine Privatperson, die mit einer großzügigen Großspende zum Neubau des Kamelienhauses in der Herzoglichen Orangerie Gotha und zum Neuaufbau der dortigen historischen Kameliensammlung maßgeblich beigetragen hat. Bei ihrer Arbeit wird die STSG immer wieder durch Fördervereine und Einzelpersonen unterstützt, ein wertvolles bürgerschaftliches Engagement, das zur Erhaltung der Bau- und Gartendenkmäler beiträgt und die tiefe Verbundenheit der Menschen mit den Kulturdenkmälern verdeutlicht. Mit der Verleihung des Vulpius-Preises, benannt nach dem deutschen Schriftsteller Christian August Vulpius, würdigt die STSG regelmäßig besonderes ehrenamtliches Engagement.

 

Abbildung: Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Katharina Richter, Preisträgerin des Christian-August-Vulpius-Preises 2025, und Thüringer Ministerpräsident Prof. Dr. Mario Voigt (v.l.n.r.), Foto: STSG, Uta Kolano

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