Richtfest für den historischen Küchenbau auf Schloss Altenstein

Erstellt am 11. December 2024 

Auf Schloss Altenstein wurde heute Richtfest am historischen Küchenbau gefeiert. Im Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) werden der historische Küchenbau samt Küchenterrasse saniert und die Innensanierung des Schlosses fertiggestellt. Während im Schloss haustechnische Installationen und Rohbauarbeiten voranschreiten, ist jetzt die Fachwerkkonstruktion des Küchenhauses hinter dem Schloss saniert. Zum Richtfest wurde der symbolische letzte Nagel eingeschlagen. Im Spätsommer 2025 soll der Küchenbau fertig sein.

Über 140 Jahre, die Witterung und der Hausschwamm hatten am Küchenbau gezehrt und große Schäden an der Holzkonstruktion hinterlassen. Nun wird das Fachwerkgebäude mit steilem Dach und großem Dachüberstand wiederhergestellt. Dabei werden historische Bauteile wie Balken und Bretterverschalungen wiederverwendet.

Als Überraschung zum Richtfest konnte STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer jetzt bekannt geben, dass auch die nur noch in geringen Teilen erhaltene historische Dachdeckung dank einer Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in ihrer besonderen Qualität vollständig wiederhergestellt wird: „Die Qualität der Dachdeckung ist ein entscheidender Faktor für die Wirkung des Denkmalensembles, erst recht in einem so hochklassigen Landschaftspark wie hier auf dem Altenstein. Eine äußerst großzügige Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ermöglicht es uns, das Dach mit handgefertigten und in Grünnuancen glasierten Biberschwänzen zu decken, die sich an den erhaltenen Originalen aus dem 19. Jahrhundert orientieren. Dafür danken wir der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sehr.“

Guido Siebert von der DSD erläuterte die Unterstützung für das Projekt: „Als wir gehört haben, dass dieses Kleinod im Schlosspark Altenstein ohne unsere Unterstützung mit Industrieziegeln gedeckt werden müsste, die in ihrer Wirkung weit hinter hochwertiger Manufakturware zurückbleiben, haben wir schnell gehandelt. Wir teilen die Liebe zum Detail und konnten innerhalb weniger Tage die Unterstützung zusagen. Zudem hat sich die Zusammenarbeit mit der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bereits in anderen Projekten bewährt und wir können auf eine reibungslose Umsetzung bauen.“

Der Küchenbau von Schloss Altenstein entstand im Zuge des historistischen Schlossumbaus Ende des 19. Jahrhunderts unter Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen. Der Fachwerkbau war über einen Verbindungsgang mit dem Schloss verbunden. Im Inneren nahm die Küche den größten Raum des Gebäudes ein. Sie hatte keine Decke, sodass der Blick direkt in den bretterverschalten und in weiß-blauer Farbe gefassten Dachstuhl fiel. Die Wände waren von tausenden Fliesen geschmückt, die der Herzog nach Katalog ordern ließ. Die historischen Wandfliesen sind in großer Zahl noch heute erhalten und zeigen Blütenmotive in Blau auf weißem Grund. Sie wurden für die Sanierung behutsam abgenommen und werden derzeit restauriert. Bei dem Schlossbrand 1982 blieb der historische Küchenbau von den Flammen verschont.

Das Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro, mit dem insgesamt 23 Sanierungsprojekte an Kulturdenkmalen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Finanziert wird das Programm jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen. Im Rahmen des SIP I wird auf Schloss Altenstein die Sanierung des in den 1980er Jahren ausgebrannten Schlosses abgeschlossen. Dazu gehören auch die Sanierung des historischen Küchenbaus samt zugehöriger Terrasse hinter dem Schloss sowie die Sicherung des daran anschließenden Turmstumpfs der Vorgängerburg. Für Schloss Altenstein stehen im Rahmen des SIP I rund 13 Millionen Euro zur Verfügung.

 

Abbildung:

STSG-Direktorin Dr. Doris Fischer beim Einschlag des letzten Nagels mit Zimmermann Florian Schwope (ThüReSa) und STSG-Bauabteilungsleiterin Silvia Wagner, Foto: STSG, Franz Nagel

 

Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten

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