Neun laufende Baustellen im Sonderinvestitionsprogramm I der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Erstellt am 21. June 2024 

Das Sonderinvestitionsprogramm I (SIP I) der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) ist in voller Fahrt. Das erste von 23 Einzelprojekten ist bereits abgeschlossen. Neun Baustellen laufen 2024 parallel. Alle weiteren SIP-Projekte befinden sich im Planungsvorlauf, ein erheblicher Teil davon bereits in den Vorbereitungsphasen der Bauarbeiten. Das SIP I hat ein Volumen von insgesamt 200 Millionen Euro und wird jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Thüringen finanziert.

In drei Projekten werden die 2023 angelaufenen Bauarbeiten weitergeführt, in weiteren SIP-Projekten sind die ersten Bauarbeiten angelaufen oder starten noch 2024. Während die Fenstersanierung am Westflügel von Schloss Sondershausen bereits abgeschlossen ist, gehen die SIP-Baumaßnahmen auf den beiden Burgruinen Bad Liebenstein und Ehrenstein 2024 in den zweiten Bauabschnitt. Im zweiten Projekt auf Schloss Sondershausen wird nach dem bereits abgeschlossenen Einbau einer neuen Löschwasserzisterne das marode Entwässerungsnetz im Lustgarten erneuert. Und auch auf Schloss Altenstein laufen bereits die SIP-Bauarbeiten: Während im Schloss an den haustechnischen Installationen gearbeitet wird, hat auch am angrenzenden historischen Küchenbau die Sanierung begonnen. Frisch gestartet sind auf der Burg Weißensee die Sanierung der Haube des Palasturms und eines Abschnitts der Ringmauer. Baustart ist 2024 auch an den Stützmauern von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, am Torhaus der Burg Ranis und an der Zugangsbrücke von Schloss Bertholdsburg in Schleusingen.

Im Rahmen des SIP I werden rund 40.000 Quadratmeter Geschossfläche in 13 Kulturdenkmalen saniert. Die Dachsanierungen summieren sich auf knapp 12.000 Quadratmeter. Außerdem kommen 5.500 Quadratmeter Natursteinmauerwerk in die Kur. Rund 200 Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen sind als beauftragte Planer und Forscher mit den dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen befasst, die in 23 Einzelprojekte aufgeteilt sind. Koordiniert werden die Maßnahmen von Projektteams innerhalb der STSG. Oftmals handelt es sich dabei um die erste konstruktive Gesamtbetrachtung der Baudenkmale seit ihrer Errichtung. Durch die SIP-Einzelprojekte werden vielerorts die Nutzungsbedingungen für Schlossmuseen, Musikschulen, Archive und andere Institutionen verbessert.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der STSG, freut sich darüber, dass in den Einzelprojekten zunehmend die Bauarbeiten vor Ort starten: „Es macht Freude, dass wir immer mehr in die fachliche Arbeit und damit in die Ausübung unserer Kompetenzen kommen. Unsere SIP-Teams dabei zu begleiten, wie sie sich für ihre Projekte engagieren, macht die Freude noch größer. Unser Konzept von 23 großen und kleinen Sanierungsprojekten, die zeitlich gestaffelt an den Start gehen können, funktioniert gut, das SIP I schreitet mit großen Schritten voran. Das ist auch der guten Zusammenarbeit mit den Zuwendungsgebern und den prüfenden Behörden zu verdanken.“

Architektin Carola Niklas, SIP-I-Referatsleiterin der STSG, beschreibt die Fortschritte des Programms: „Wir liegen gut im Plan, von den 23 Einzelprojekten sind 13 Genehmigungsbescheide für die Haushaltsunterlagen, wichtige Hürden für alle mit öffentlichen Mitteln geförderten Bauprojekte, bereits erteilt. Während wir in einigen Projekten schon bauen, können wir in anderen Großprojekten die sehr komplexen Planungen mit Sorgfalt vorantreiben. So können wir den Anforderungen der 23 individuell anspruchsvollen Einzelprojekte gerecht werden.“

Nachhaltigkeit im SIP I

Eine wichtige Rolle bei der Planung und der Ausführung der Maßnahmen im SIP I spielt der Aspekt der Nachhaltigkeit. Zwar ist denkmalpflegerisches Handeln schon per se nachhaltig, nicht zuletzt durch den häufigen Einsatz naturnaher Materialien und traditioneller Handwerkstechniken. Aber auch im Hinblick auf Energie gibt es Handlungsmöglichkeiten. Notwendige Haustechnik wird strikt auf Energieeffizienz geprüft, vielfach wird wohl der Umstieg auf alternative Heiztechnologien mit den Maßnahmen verbunden sein. In denkmalverträglichen Einzelfällen wird auch die Einsatzmöglichkeit von Solartechnik untersucht.

Burg Weißensee im SIP I

Auf der Burg Weißensee sind die Bauarbeiten in beiden SIP-Einzelprojekten angelaufen. In knapp 20 Metern Höhe wird die Haube des Palasturms saniert. Seit Jahrzehnten wird der bereits sanierte Turmschaft nur durch eine Noteindeckung geschützt. Im zweiten Projekt wird ein Abschnitt der Ringmauer saniert. Bis zu sieben Meter hoch und zwei Meter dick ist das Mauerwerk der wehrhaften Umfassungsmauern. Rund 600 Quadratmeter Mauerwerk werden an der Ringmauer im SIP I innen und außenseitig saniert.

Zwei Baustellen in einer Liegenschaft stellen Projektleiter Jörg Kirsten von der STSG und sein Team vor Herausforderungen und erfordern besonderes Geschick: „Unsere SIP-Bauarbeiten betreffen zwei Bereiche, die naturgemäß so gebaut sind, dass man nicht gut hinkommt – da wird schon die Logistik zur Herausforderung. Bei beiden Sanierungsprojekten kommt es auf besondere Sorgfalt und traditionelles Handwerk an. Wir sind froh um unser engagiertes Planungsteam und dass wir gute regionale Firmen binden konnten, die mit Leib und Seele dabei sind.“

Bauarbeiten 2024 im SIP I auf einen Blick

Bereits laufende Bauarbeiten
• Burg Weißensee: Ringmauer
• Burg Weißensee: Turmhaube
• Schloss Altenstein
• Schloss Sondershausen: Medienerschließung und Zisterne

2024 startende Bauarbeiten
• Burgruine Bad Liebenstein (2. Bauabschnitt)
• Burgruine Ehrenstein (2. Bauabschnitt)
• Burg Ranis: Vorburg
• Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden: Stütz- und Umfassungsmauern
• Schloss Bertholdsburg in Schleusingen: Schlossbrücke

Bereits abgeschlossen
• Schloss Sondershausen: Fenstersanierung

Abbildung: Carola Niklas und Jörg Kirsten von der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten erläutern die Sanierung der Ringmauer auf Burg Weißensee, Foto: STSG, Anke Pennekamp

Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten

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