Ananasreife in der Herzoglichen Orangerie Gotha

Erstellt am 2. December 2020 

Pünktlich zur Vorweihnachtszeit ist in der Herzoglichen Orangerie Gotha wieder eine Ananas reif. Es ist die mittlerweile sechste Frucht, seit die hier einst ausgeprägte Tradition der Ananastreiberei vor einigen Jahren wieder aufgenommen wurde. Zuvor hatte es etwa 100 Jahre keine Ananas in der Orangerie gegeben.

Von der Blüte bis zur reifen Frucht vergehen ungefähr neun Monate. Vor Ort kann die Ananas vollständig ausreifen, so dass der Duft und das Aroma äußerst intensiv werden. In der kleinen Ananastreiberei im Nördlichen Treibhaus entwickeln sich bereits die nächsten Früchte, die dann im Frühjahr 2021 geerntet werden können. Dann eröffnet in der Orangerie auch die Sonderausstellung „Im Garten der goldenen Früchte“ anlässlich der Bundesgartenschau Erfurt 2021. Darin wird es unter anderem einiges zur Kultivierung der Ananas zu entdecken geben.

Seit Anfang des 18. Jahrhunderts wurden am Herzoglichen Hof in Gotha Ananas gezogen. Die erste Ananastreiberei im Küchengarten zog später in die Orangerie um. Der Gothaer Oberhofgärtner Theobald Eulefeld war im 19. Jahrhundert ein Spezialist für die Ananastreiberei. Über 700 Pflanzen wurden in der Orangerie in speziellen Ananastreibhäusern kultiviert. Die exotische Frucht aus Südamerika war äußerst begehrt. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert hatten Seefahrer und Handelsreisende von ihrem Geschmack geschwärmt: „Der inwendige Saft schmälzet im Munde, und schmecket so wohl, daß er alle Leckerspeisen übertrifft.“

 

Abbildung:
Reife Ananas in der Orangerie Gotha, Foto: Jens Scheffler

 

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