Sie befinden sich hier: Startseite
- Home
- »
- 50 Markgrafschaft Sachsen
© Forschungsbibliothek Gotha
Das selten dargestellte Wappen beinhaltet, wie die Vorlage der Forschungsbibliothek Gotha zeigt, zwei gekrönte abgewendete springende Löwen mit verschlungenem Schwanz in Rot auf goldenem Grund. Die Helmzier bildet ein aus einer goldenen Krone wachsender goldgekrönter roter Löwe mit einem aufgesteckten roten Pennon. Ein Pennon oder auch Fanon, war ein dreieckiger Wimpel an der Lanze des Ritters. Die Helmdecken sind rot-golden. Der Wappenstein im Schlosshof des Friedensteins war bei der Bestandsaufnahme durch den VEB Denkmalpflege im Jahre 1982 nicht mehr vorhanden.
Eine Markgrafschaft Sachsen hat es in diesem Sinne nicht gegeben. Das Gebiet der Sächsischen Ostmark entstand im Jahre 937 auf Anweisung des ostfränkischen Königs Otto I. (ab 962 erster deutscher Kaiser) auf dem Gebiet der einstigen fränkischen Sorbenmark. Die Sorbenmark beinhaltete die slawischen Siedlungsgebiete östlich von Saale und Elbe. Ihr erster und einziger Markgraf war Gero (um 900 bis 965), weswegen sie auch Geromark genannt wird.
Gero war ein Sohn des sächsischen Grafen Thietmar. Sachsen war zu dieser Zeit das Gebiet westlich der Elbe, das heutige Niedersachsen. König Otto I. übertrug Gero bereits kurz nach seinem Regierungsantritt 936 die sächsische Ostmark an der Saale und an der mittleren Elbe. Ab 939 betraute er ihn mit der Kriegsführung gegen die Elbslawen. In erbitterten Kämpfen unterwarf er die slawischen Stämme zwischen Elbe und Oder und konnte somit sein Herrschaftsgebiet erheblich ausdehnen. Im Jahre 963 besiegte Gero auch die Milzener und Lusitzi in der Lausitz. Nach dem Tode seiner beiden Söhne Siegfrid und Gero gründete er das Damenstift St. Cyriakus in Gernrode und setzte seine Schwiegertochter Hedwig als Äbtissin ein. Kurz vor seinem Tode unternahm Gero eine Pilgerfahrt nach Rom. Er starb im Jahre 965 und wurde in der Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode bestattet. Sein prächtiger Sarkophag steht noch heute inmitten der Kirche.
Die Sächsische Ostmark wurde nach seinem Tode in fünf Markgrafschaften aufgelöst. Es entstanden die Nordmark (die spätere Mark Brandenburg), die Mark Meißen, die Mark Zeitz, die Mark Merseburg und die Mark Lausitz, aus der später die Mark Landsberg beziehungsweise das Osterland herausgelöst wurde. Die Wettiner, denen ab dem 12. Jahrhundert große Gebiete innerhalb der ehemaligen sächsischen Ostmark gehörten, legten sich damit den Titel Markgrafen von Sachsen zu und führten das Wappen ein.