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- 9 Herrschaft Pleißen
© Alexander Kühn
© Forschungsbibliothek Gotha
Das Wappen hat einen festen Platz im großen wettinischen Wappen und zeigt einen oben gold- und unten silbergeteilten schreitenden Löwen mit einer goldenen Krone auf blauem Grund. Die Helmzier auf dem gekrönten Helm ist ein wachsender goldener Löwe zwischen silber-blau übereck geteilten Büffelhörnern. Die Helmdecken sind blau-silbern.
Das Pleißenland ist ein nach dem Fluss Pleiße benanntes Gebiet im westlichen Sachsen und östlichen Thüringen. Eine Herrschaft Pleißen gab es in diesem Sinne nicht. Vielmehr was das „Gau Plisni“ oder „Pleißengau“ Krongut beziehungsweise Reichsland, welches unter König Heinrich I. im 10. Jahrhundert von den Slawen erobert worden war. Ursprünglich nur die Gegend um Altenburg umfassend, wurde es unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa im 12. Jahrhundert mit neu erworbenen Gebieten an der Mulde, unter anderem Leisnig, Lausick und Colditz, vereinigt. Im Norden des Pleißenlands gelang es den Wettinern erstmals 1143, mit dem Erwerb der Grafschaft Groitzsch in dem Gebiet Fuß zu fassen.
Nach dem Tod des Markgrafen Albrecht des Stolzen 1195 fielen die Gebiete als erledigtes Lehen wieder an den Kaiser zurück. Schließlich verpfändete Kaiser Friedrich II. das Pleißenland 1243 als Mitgift seiner Tochter Margaretha von Staufen an die Wettiner. Sie wurde 1243 mit Albrecht II. dem Entarteten, dem späteren Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen verlobt, die Heirat erfolgte 1255. Aus den nie eingelösten Pfandrechten wurde ein Dauerbesitz. 1310 belehnte Kaiser Heinrich VII. die Wettiner daraufhin direkt mit dem Pleißenland und 1372/73 ging es erblich in deren Besitz über. Es war neben der Markgrafschaft Meißen und Landsberg sowie der Lausitz eines der größten Territorien der Wettiner östlich der Saale.