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- 43 Grafschaft Weißenfels
© Alexander Kühn
© Forschungsbibliothek Gotha
Wie in der Vorlage der Forschungsbibliothek Gotha zu sehen ist, zeigt das Wappen der Grafschaft Weißenfels vier rote Pfähle auf silbernem Grund. Die Helmzier ist ein siebenmal rot-silbern gespaltenes Schirmbrett oder Scheit auf einer goldenen Laubkrone. Auf dem Schirmbrett stecken sechs naturfarbene Pfauenfedern. Die Helmdecke ist rot-silbern.
Das an der Saale gelegene Weißenfels ist mit etwa 40 000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Die alte Grafschaft Weißenfels, zu der es keine weiteren Überlieferungen gibt, wurde angeblich 1180 von Otto dem Reichen (1125-1190), Markgraf zu Meißen und ältester Sohn des mächtigen Wettiners Konrad I., erworben. 1185 verlieh er Weißenfels das Stadtrecht. Die Burg „auf dem weißen Fels“ über der Stadt wurde vom Nachfolger Ottos, Markgraf Dietrich der Bedrängte (1162-1221), zu einer der Hauptresidenzen der Markgrafschaft Meißen beziehungsweise Landsberg ausgebaut.
Am 21. Dezember 1336 kam auf der Burg zu Weißenfels der Wettiner Balthasar, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen (1349-1406), zweiter Sohn des Mark- und Landgrafen Friedrich II. des Ernsthaften (1310-1349) zur Welt. Er regierte nach dem Tode des Vaters 1349 gemeinschaftlich mit seinen Brüdern Friedrich III. dem Strengen (1332-1381) und Wilhelm I. dem Einäugigen (1343-1407) bis 1379 über die wettinischen Gebiete. Ab 1382 war er der alleinige Herrscher über die Landgrafschaft Thüringen. Im Ergebnis der Leipziger Teilung von 1485 kam Weißenfels an die albertinische Linie der Wettiner. Die Rolle einer Residenzstadt erlebte Weißenfels in der kurzen Zeit des Sekundogenitur-Herzogtums Sachsen-Weißenfels (1656-1746). Herzog August ließ am 25. Juli 1660 den Grundstein für sein Schloss Neu-Augustusburg anstelle der im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Burg legen.