Wappen 18 | Herrschaft Rosenburg (Rochsburg)

Herrschaft Rosenburg (Rochsburg)

© Alexander Kühn

Herrschaft Rosenburg (Rochsburg)

© Forschungsbibliothek Gotha

Der Wappenstein

Der originale Wappenstein war 1981 stark verwittert und ist heute verschollen. An den Arkaden des Westflügels hängt die vor etwa 30 Jahren vom VEB Denkmalpflege Erfurt geschaffene Kopie. Die damals aufgebrachte Farbfassung entspricht nicht der heraldischen Vorlage. Wie in der farbigen Vorlage aus dem Bestand der Forschungsbibliothek Gotha dargestellt, führt der eigentliche Wappenschild eine fünfblättrige rote Rose, auf silbernem Grund. Die Rose hat grüne Kelchblätter und ist golden bebutzt. Die Helmzier besteht ebenfalls aus einer fünfblättrigen roten Rose auf einem roten, silbern gestulpten niederen Hut (Turnierhut). Auf den fünf Rosenblättern steckt je ein roter Stab mit zwei Knäufen oder Blättern an der Seite. Auf den Stäben ist wiederum ein Schildchen mit der Darstellung des Wappens in verkleinerter Form angebracht. Darauf stecken als Abschluss je drei naturfarbene Pfauenfedern. Die Helmdecken sind rot-silbern.

Altenburgische Rose

Der Wappenstein mit der Bezeichnung „Herrschaft Roseburgk“ bezieht sich nicht auf die Rosenburg bei Barby an der Elbe, sondern ist eine Schreibweise für die Rochsburg an der Zwickauer Mulde. Die Burg liegt über dem gleichnamigen Ortsteil der Stadt Lunzenau im Landkreis Mittelsachsen. 1190 wurde ein Gunther von Rochsberg genannt, dem die Gründung der Burg zugeschrieben wird. Bereits 1195 erschienen Burg und Herrschaft als wettinisches Lehen. 1283 waren die Burggrafen von Altenburg im Besitz des Lehens und nutzten die Rochsburg als bevorzugten Aufenthaltsort. Durch Heirat kam das Gebiet 1329 an die Burggrafen von Leisnig, 1448 folgte der Verkauf an Heinrich X., Vogt und Herr von Gera. Dieser verpfändete Burg und Herrschaft vier Jahre später an Zschaslaw von Schönburg. Da ihm das Pfandgeld nicht zurückgezahlt werden konnte, wurde die Lehnsherrschaft 1458 in ein wettinisches Amt umgewandelt und der Herr von Schönburg zum Amtmann gemacht. Bei der Leipziger Teilung 1485 fiel das nur wenige Orte umfassende Amt Rochsburg an die Albertiner und gehört damit heute zum Freistaat Sachsen.

Das Wappen der Herrschaft Rochsburg mit der „Altenburgischen Rose“ ist offensichtlich in der Zeit der Herrschaft der Burggrafen von Altenburg zwischen 1289 und 1329 entstanden. Auch die Stadt Penig, die mit einem Teil der Herrschaft 1436 von Rochsburg abgetrennt wurde, führt dieses Wappen. Ansonsten ist es nur im Schlosshof des Friedensteins zu finden.

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