Wappen 13 | Gefürstete Grafschaft Henneberg

Gefürstete Grafschaft Henneberg

© Alexander Kühn

Gefürstete Grafschaft Henneberg

© Forschungsbibliothek Gotha

Der Wappenstein

Der seit 1232 nachweisbare Wappenschild der „gefürsteten Grafschaft“ zeigt eine schwarze Henne mit rotem Kamm und roten Lappen auf einem grünen Dreiberg auf goldenem Grund. Die Helmzier ist ein aus einer goldenen Krone wachsender gold gekleideter Jungfrauenrumpf mit goldenem Zopf. Auf diesem sitzt eine goldene Krone, aus dem sich ein schwarzer Hut erhebt, an dessen Spitze wiederum eine goldene Krone mit einem Pfauenfederbusch steckt. Die Helmdecken sind schwarzgold. Die Wappenvorlage aus der Forschungsbibliothek Gotha entspricht dem nicht in allen Details. Der Wappenstein ist bis auf wenige Abplatzungen recht gut erhalten, jedoch fehlte schon vor 1981 der Kopf der Helmzier.

Geteilte Herrschaft

Schon 1353 fiel die Pflege Coburg über die Ehe Katharinas von Henneberg mit Markgraf Friedrich dem Strengen den Wettinern zu. Durch eine weitere Ehe kamen 1374 die späteren Ämter Eisfeld, Hildburghausen und Heldburg an die Wettiner. Aufgrund der Übernahme von Schulden der Henneberger durch die Ernestiner besiegelten diese 1554 eine Erbverbrüderung unter Herzog Johann Friedrich dem Mittleren in Kahla. Das von den Hennebergern an die Grafschaft Mansfeld verkaufte Amt Römhild erwarben die Wettiner 1555.

Als 1583 mit dem Tod des letzten Hennebergers, Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen, die Erbverbrüderung zum Greifen war, erhoben allerdings auch die Albertiner ihre Ansprüche auf das Henneberger Land. Das Gebiet um Schmalkalden ging aufgrund einer weiteren Erbverbrüderung an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Da sich die Ernestiner und Albertiner nicht einigen konnten, gab es für den Großteil der gefürsteten Grafschaft ab 1583 eine gemeinsame wettinische Verwaltung, bis es 1660 zur endgültigen Trennung kam. Die Albertiner erhielten mit fünf Zwölfteln der gefürsteten Grafschaft unter anderem die Ämter Suhl und Schleusingen, die Ernestiner mit sieben Zwölfteln unter anderem die Ämter Wasungen, Meiningen, Themar, Ilmenau, Henneberg und Kaltennordheim. Während die albertinischen Gebiete mit dem Wiener Kongress schon 1815 an Preußen fielen, folgte die Herrschaft Schmalkalden nach dem Deutschen Krieg 1866. Die ernestinischen Gebiete der Henneberger, außer der nach Bayern abgängigen Region Coburg, wurden 1920 im Land Thüringen vereint, 1944 kamen die preußischen Gebiete hinzu.

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