Erstellt am 28. November 2023
Herzogliches Badezimmer vorübergehend ausgebaut | Statische Untersuchungen im Westflügel von Schloss Friedenstein

Ein fast 130 Jahre altes Badezimmer haben Restauratoren im Westflügel von Schloss Friedenstein ausgebaut. Die Ausstattung wurde zuvor dokumentiert und vorübergehend ins Bau-Depot gebracht. Nun kann die dahinter liegende Baukonstruktion untersucht werden. Vor allem in der Decke unter dem Raum werden Schäden durch Nässe vermutet. Mit den Untersuchungen bereitet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten Sanierungsarbeiten im Westflügel vor, die im Rahmen ihres von Bund und Land finanzierten 110-Millionen-Euro-Budgets für Schloss Friedenstein durchgeführt werden sollen.
Entstanden war das Badzimmer 1896 im Zusammenhang mit Umbauarbeiten, die vor allem dem Wohnkomfort im Schloss dienten. Aus dieser Zeit stammt beispielsweise auch die Gestaltung der Herzogstreppe im Ostflügel, heute der Haupt-Zugang zum Schlossmuseum. Das erhaltene Bad ist das einzige erhaltene von mehreren damals eingebauten Räumen dieser Art im Westflügel.
Das Badezimmer wurde damals mit einer bemalten Holzvertäfelung ausgekleidet und in Waschraum, Duschkabine und WC unterteilt. Über der Duschkabine gab es einen Wasserkasten, der für den nötigen Wasserdruck sorgte. Erhalten sind nicht nur die Trennwände und Wandvertäfelungen, sondern beispielsweise auch der große Zinkbleck-Duschkopf, die Wasserregler und das Duschbecken, eine flache hölzerne Wanne mit Bleiauskleidung. Die ursprünglich vorhandene Badewanne ging im 20. Jahrhundert verloren, als das historische Bad mit Kunststoffplatten und neuer Sanitärkeramik modernisiert wurde.
Abbildung:
Restaurator Stephan Keilwerth dokumentiert die Bad-Ausstattung vor dem Ausbau, Foto: Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Sabine Jeschke
Stiftung
Thüringer Schlösser und Gärten
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