Denkort der Demokratie im Schloss-Hauptgebäude

Schloss-Hauptgebäude der Schwarzburg

Schloss-Hauptgebäude

Im Schloss-Hauptgebäude befanden sich einst die fürstlichen Wohn- und Schlafräume.

Nach Schlossbränden und der Erhebung der Schwarzburger in den Reichsfürstenstand wurde die Schlossanlage im 18. Jahrhundert ausgebaut und man gestaltete die Räume im Schloss-Hauptgebäude um. Decken und Wände wurden mit Stuckaturen geschmückt, die in Teilen erhalten sind – insbesondere im Ahnensaal. An der Ostfassade wurde ein Portikus mit geschossübergreifenden Säulen errichtet. Noch heute erinnern eine Fassadeninschrift und zwei Wappenschilde an die ehemaligen Schloss- und Bauherren, deren Stammsitz Schloss Schwarzburg war. Südlich schloss man einen Kirchflügel an das Hauptgebäude an. Im Inneren des Hauptgebäudes kam es im 19. Jahrhundert zu weiteren Umgestaltungen, deren Spuren noch zu finden sind.

Durch die umfassenden baulichen Veränderungen im Zuge des von den Nationalsozialisten geplanten Umbaus zum Reichsgästehaus gingen nicht nur ganze Schlossflügel – die ehemals wie der Kirchflügel an das Hauptgebäude angeschlossen waren – verloren, sondern auch große Teile der Schlossausstattung. Mehr zur wechselvollen Geschichte von Schloss Schwarzburg finden Sie auf der Detailseite.

Heute befindet sich im teilsanierten Schloss-Hauptgebäude ein „Denkort der Demokratie“, der mit dem Ahnen- und Emporensaal zwei Veranstaltungsräume umfasst. Im Rahmen der baulichen und restauratorischen Maßnahmen innerhalb der beiden Räume soll die wechselvolle Geschichte mit den Spuren der fürstlichen Schlossausstattung und den Zeugnissen der brachialen Zerstörungen der 1940er Jahre ablesbar und sichtbar bleiben.

Nördlich des Schloss-Hauptgebäudes ist das Zeughaus erhalten, welches heute zu den Fürstlichen Erlebniswelten Schloss Schwarzburg gehört. Nach der aufwendigen Sanierung wird seit 2018 im Zeughaus wieder die umfangreiche fürstliche Waffensammlung der Schwarzburger am ursprünglichen Ausstellungsort präsentiert. Südlich des Schloss-Hauptgebäudes liegt das Orangerieparterre mit dem Kaisersaalgebäude.

Emporensaal

Durch die Abbrucharbeiten in den 1940er Jahren entstanden in Teilen des Schloss-Hauptgebäudes neue Raumstrukturen. Sehr deutlich werden diese einschneidenden baulichen Veränderungen im sogenannten Emporensaal, dessen Volumen auf die Herausnahme von Decken und Zwischenwänden im nördlichen Bereich des Hauptgebäudes zurückgeht.

Im Emporensaal finden sich noch heute Spuren der Wandbemalungen des 19. Jahrhunderts, aber auch Einschreibungen von Besuchern aus den 1950er und 1960er Jahren sowie ein Teil der barocken Stuckdecke und der Notsicherungen der 1940er Jahre. Die namensgebende Empore wurde 2019 eingebaut und ermöglicht seitdem wieder die Begehbarkeit des Raumes auf Höhe des historischen Deckenniveaus zwischen erstem und zweitem Obergeschoss.

Emporensaal im Schloss-Hauptgebäude im Zustand 2019

Ahnensaal: ehemaliger Festsaal

Der ehemalige Speise- und Festsaal, Ahnensaal genannt, war der größte Raum im Schloss-Hauptgebäude. Die ursprünglich teilweise vergoldeten Stuckaturen stammen noch aus dem 18. Jahrhundert. An der Decke greifen Stuckbänder ineinander. Zwischen den Bändern, Blüten und Ranken sind Masken und Vögel arrangiert. Die Mitte der Decke schmückt eine Rosette. Die Wände zieren mit Rocaille-Ornamenten bekrönte und umrahmte Felder. In die westliche Wand ist ein Marmorkamin integriert. Einst gehörten zudem großformatige Porträts, Kron- und Wandleuchter, Landschaftsmalereien und Spiegel zur Ausstattung des Ahnensaals. Die erhaltene Ausstattung des Ahnensaals mit ihren Zeitspuren wurde 2020 umfangreich gesichert und restauriert.

Der Blick durch die Fenster nach Osten reicht vom Turm der Schlosskirche bis weit in das Schwarzatal.

02.07.2019 Schwarzburg:  Foto: Thomas Müller, Internationale Bauausstellung Thüringen

Turm der Schlosskirche

Rechtwinklig zum Hauptgebäude war der Kirchflügel mit der Schlosskirche angebaut. Von der einstigen repräsentativen fürstlichen Grablege der Schwarzburger steht heute nur noch der Kirchturm. In den 1940er Jahren wurde die barocke Schlosskirche bis auf den Turm abgerissen, 1980 zerstörte ein Feuer die Turmhaube. Ehemals war der Turm mittig in die Nordfassade eingebunden.

Der Turm kann nur von außen besichtigt werden.

Bauschmuck am Kirchturm der Schwarzburg
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