Wappen 47 | Grafschaft Rochlitz

Grafschaft Rochlitz

© Alexander Kühn

Grafschaft Rochlitz

© Forschungsbibliothek Gotha

Der Wappenstein

Das Wappen zeigt drei schwarze Roche auf goldenem Grund, wie auf der farbigen Vorlage aus dem Bestand der Forschungsbibliothek Gotha zu sehen ist. Roch oder Roche ist eine alte Bezeichnung für den Turm im Schachspiel, wo er sich im Spielzug Rochade noch heute findet. Die Bezeichnung war aber auch für das stumpfe Eisen an der Spitze einer Turnierlanze gebräuchlich, woher sie in die Heraldik übernommen wurde. Der schwarze Roch in der Helmzier des Wappensteins in einem goldenen offenen Flug ist nicht erhalten geblieben. Die Helmdecke ist in Gold und Schwarz gehalten.

Burg besitzt Wohntürme

Rochlitz ist eine Kleinstadt im Freistaat Sachsen. Der Ort wurde um 1200 unter Einbeziehung der slawischen Siedlung Rochelinzi gegründet und wird 1336 erstmals als Stadt bezeichnet. Dreh- und Angelpunkt war die Burg Rochlitz, die schon in slawischer Zeit ein Herrschaftszentrum in dem Gebiet an der Zwickauer Mulde war und um das Jahr 1000 als Reichsgut an Markgraf Ekkehard von Meißen verlehnt wurde. Unter diesem begann die Errichtung einer bedeutenden steinernen Burganlage für die mehrere Aufenthalte von Königen und Kaisern überliefert sind. Im Jahr 1143 erhielt der Wettiner Markgraf Konrad I. von Meißen die Burg und das Land Rochlitz durch Schenkung König Konrads III. zu eigen.

Nach Konrads Abdankung 1156 wurde der Besitz unter seinen fünf Söhnen aufgeteilt. Die Grafschaft Rochlitz gelangte zusammen mit der Grafschaft Groitzsch an Graf Dedo V., genannt der Feiste. Später erbte Dedo die Grafschaften Eilenburg, Landsberg und wurde Markgraf der Lausitz. Er nahm an fünf Reichsheerfahrten Kaiser Friedrich Barbarossas teil. Dedo starb am 16. August 1190 an den Folgen einer misslungenen Operation, bei welcher er sich angeblich für eine Teilnahme am Dritten Kreuzzug das Fett aus dem Leib schneiden lassen wollte. Die heute als Museum betriebene Burg Rochlitz besitzt mit zwei Wohntürme und dem Palas im Südflügel umfangreiche romanische Gebäudeteile.

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